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Kommentar: Lesbische Teenager-Liebe und 15 Jahre Haft für volljährige Freundin

Man fühlt sich fast wie in einem schlechten Film gefangen, wenn man den Fall Kaitlyn Hunt in den Medien verfolgt. Kaitlyn wurde in Gewahrsam genommen, weil sie eine Mitschülerin sexuell „genötigt“ haben soll. Kaitlyn ist inzwischen 18, ihre „Freundin“ 15, seit April diesen Jahres.

Lesbische Teenager-Liebe

Nun wühlt man sich durch hunderte Nachrichtenartikel zum Thema, etliche Protestseiten auf Facebook und auch die Blogs sollen nicht unbeachtet bleiben. Sachlage ist folgende, beide Mädchen haben sich im High School Basketball Team kennengelernt. Kaitlyn war zu dieser Zeit noch 17 und „Alteingesessen“. Ihre Freundin, nennen wir sie Aileen (Name von der Redaktion frei erfunden) war damals 14. Beide haben sich angefreundet. Als Kaitlyn 18. Geburtstag vorbei war, kam es zu ersten Dates und wenig später auch zu heimlichen Treffen auf der Mädchentoilette mit ersten sexuellem Kontakt. Jedoch fangen hier bereits die die Geister zu streiten an. Kaitlyns Mutter erörtert gegenüber unterschiedlichen Nachrichtenquellen, der erste sexuelle Kontakt kam bereits zustande als Kaitlyn noch 17 Jahre alt war. Aileens Eltern hätten lediglich mit der Anzeige gewartet, bis Kaitlyn 18 war, um die uneingeschränkte Haftung zu nutzen und damit die höchstmögliche Strafe zu erzielen – laut Aussage von Mutter Hunt alles aus homophoben Motiven heraus. Dahingegen erklären Aileens Eltern keinerlei homophobe Intentionen zu haben und lediglich aus Rechtsschutzgründen ihrer Tochter gegenüber gehandelt zu haben.

Kommen wir jedoch noch einmal zu den rechtlichen Fakten. Fakt ist, dass Kaitlyn scheinbar nicht die Finger von Aileen lassen konnte, nicht einmal als die Anzeige schon lief. Von der Zeitlinie eines Blogs ausgehend fand der erste Sex, leider in selbigem ein wenig unschön beschrieben, kurz vor Weihnachten 2012 statt. Dann gab es in Aileens Elternhaus einen Krach, woraufhin das Mädchen davon lief und Schutz bei der Freundin suchte. Welche auch zur Stelle war und sie mit ins eigene Zuhause nahm, wo es eine weitere „intime Begegnung“ gab, na klar, beide allein in einem Zimmer mit Bett … Wer hätte da keine gewissen Vorstellungen? Dann soll es zu einer dritten Zusammenkunft gekommen sein, wiederholt in der Mädchentoilette. Ferner liegen dem Gericht Telefonmitschnitte und auch Videos vor, in denen es um die Beziehung und die Aufrechterhaltung selbiger gehen soll, oder im Falle der Videos, um „pornografische Inhalte“, so der Zusatz der Anklage.

Kindheit und Misshandlung

Nun wandern wir mal zurück in unsere eigene Jugend und Kindheit. Jeder gesunde Menschenverstand schlägt an dieser Stelle Alarm, wenn es darum geht, was Eltern nicht alles wollten. Ja, heute sind wir weiser, aber damals war doch alles Verbotene noch viel reizvoller, oder nicht? Und wir geben hier auch zu bedenken, dass es sich um die erst große Liebe handeln könnte, das für die Romantiker unter den Lesern. Wer hat während dieser Zeit schon rational gedacht, gehandelt und überhaupt, wer hatte die Reife dies zu tun? Denn die Frage ist doch, und das fragt an dieser Stelle kaum jemand, was will das Kind? Bei Scheidungskriegen wird doch auch manchmal nach des Kindes Meinung gefragt, auch wenn dann über dessen Kopf hinweg entschieden wird. Ja, vielleicht ist es etwas hart, eine 14/15-Jährige als Kind zu bezeichnen, aber wenn man nach der Gesetzgebung geht, wird sie als solches behandelt. Schließlich darf aufgrund ihres Alters auch der Name nicht veröffentlicht werden. Daran muss man sich auch halten, und das werden wir an dieser Stelle auch nicht ändern.

Am Rand erhalten auch Berichte bezüglich der „Misshandlung“ Aileens einen bitteren Beigeschmack. So soll sie in eine kirchliche Einrichtung gebracht worden sein, die die Bekehrung Homosexueller zur Heterosexualität als Hauptaufgabe sieht. Auch soll es im Elternhaus zu Schlägen mit der Bibel gekommen sein. Aileens Aussage vor dem Sheriff’s Department soll ebenfalls nichts für schwache Nerven gewesen sein. Woher stammen diese Berichte? Die Quellen halten sich sehr bedeckt. Sind das Mutmaßungen? Tatsachen- oder Augenzeugenberichte? Hat Aileen selbst davon erzählt? Man kann nur spekulieren. Aber sicher ist, dass allein durch die ganzen Außeneinwirkungen, seien es die eigenen Eltern oder auch die Medien, die ständigen Überwachungen ein junges Mädchen sicher nicht kalt lassen. Allein das wäre Grund genug, den „Film“ abzuschalten und das Programm zu wechseln. Aber Mama Hunt hat inzwischen derartig viel Wirbel um die Geschichte gemacht, es gibt sogar eine Petition, die dazu aufruft, die Anklage fallen zu lassen, dass es fast unmöglich scheint, dass zumindest eines der Mädchen seinen Frieden finden könnte. Kaitlyn nicht, weil sie darum fürchten muss, dass mit dem Eintrag in das Register für sexuelle Straftäter ihr Leben für immer verändert werden würde. Und Aileen erlebt, wenn es denn tatsächlich im Elternhaus so zugeht, wie berichtet wurde, im Moment die Hölle auf Erden und könnte durchaus mehr psychischen Schaden davontragen, als wenn das ganze ohne Rummel über die Bühne gelaufen wäre.

Written by Steffi Boehm

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