Papst Franziskus wollte es so: Er hat eine Umfrage in Auftrag gegeben, in der weltweit die Gläubigen unter anderem nach ihrer Haltung zur Lehre der Kirche beim Thema „Homosexualität“ befragt werden (queerpride.de berichtete). Erste Ergebnisse sind nun da, und sie rütteln an den Grundfesten der Katholischen Kirche.
Die dem Papst aus Deutschland vorliegende erste Zusammenfassung der Umfrageergebnisse zeigt überdeutlich, dass die deutschen Katholiken von der Sexuallehre ihrer Kirche wenig bis gar nichts halten. Mehr noch: Der Graben zwischen der kirchlichen Lehre und dem Denken der Christen ist geradezu abgrundtief. Wörtlich heisst es in einem Begleitschreiben der deutschen Bischöfe und Kardinäle an Papst Franziskus, bezüglich der Ablehnung der Homo-Ehe habe man „kaum gesellschaftliches Gehör“ gefunden, man sei gar „faktisch gescheitert“. Und: „Die Antworten (der deutschen Katholiken – die Red.) (…) machen deutlich, wie gross die Differenz zwischen den Gläubigen und der offiziellen Lehre (der Kirche – die Red.) vor allem hinsichtlich (…) der Homosexualität ist.“ Nunmehr hoffen viele Bischöfe und Kardinäle, dass aus konservativen Ländern in Afrika und Südamerika kritischere Ergebnisse kommen, die die ablehnende Haltung der Katholischen Kirche bei der Homoehe rechtfertigen könnten.
Foto: Casa Rosada (via Wikimedia)