Tonio Borg, seines Zeichens aktuell noch Außenminister und Vizepremier von Malta, soll die Nachfolge seines wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetretenen Landsmannes John Dalli in Brüssel antreten. Heute geht es hierzu zur Anhörung vor das Europäische Parlament. Aus dieser Formsache kann jedoch schnell ein Spießrutenlauf werden.
In der Vergangenheit hat sich Borg oftmals mit seinen Ansichten zu Homosexualität, Frauenrechten, Abtreibung oder Flüchtlingspolitik nicht sehr zurückgehalten. Dies sind jedoch wiederum Peanuts gegenüber der Vorwürfe, die laut werden, wenn es um die begünstigte Behandlung für „betuchte“ Kriminelle geht.
Hier wurde jüngst entdeckt, das für ein Obolus von etwa 150.000 Euro ein international gesuchter Verbrecher eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung erkaufte. Auch wenn dies mit Hartnäckigkeit abgestritten wird, so hinterlässt es doch einen faden Beigeschmack.
Zur Homofrage jedoch gibt es stichhaltigere Beweise. Hier werden abfällige Bemerkungen angeführt wie: „Das ist genau das, was wir jetzt brauchen – uns auch noch mit Schwulen abfinden müssen.“ Ebenso habe Borg sich vehement dagegen ausgesprochen, Homosexuelle bei der Einwanderung nach Malta gleichzustellen. Er vertritt die Meinung, dass lediglich Beziehungen „in Maltas nationalem Interesse“ anerkannt werden sollten.
Bild: flickr.com