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Erste lesbische US-Soldatin in Afghanistan gefallen

Sie hatte als erste offen homosexuelle Soldatin an der Front gedient. Jetzt ist Adrianna Vorderbruggen im Alter von nur 36 Jahren durch ein Selbstmordattentat gestorben. Ihre Beziehung zu einer Frau hatte die lesbische US-Soldatin jahrelang geheimhalten müssen.

Grund hierfür war die bis noch vor fünf Jahren gültige wehrrechtliche Praxis innerhalb der US-Streitkräfte, Militärangehörige nicht nach ihrer Sexualität zu befragen. Homosexuelle Soldaten und Soldatinnen waren angehalten, ihre sexuelle Orientierung geheim zu halten. Im Juli 2011 fiel die Praxis, die unter dem Namen „Don’t ask, don’t tell“ bekannt war.

lesbische US-Soldatin

Adrianna Vorderbruggen gehörte zu denjenigen, die sich seit jeher öffentlich für die Abschaffung der antiquierten Regelung einsetzten. In den USA wurde die Soldatin aus der Nähe von Washington landesweit bekannt, als sie 2012 ihre langjährige Partnerin Heather heiratete.

LGBT-Aktivisten feierten seinerzeit die Eheschließung der beiden Frauen als einen Meilenstein vor dem Hintergrund des Wegfalls von „Don’t ask, don’t tell“.

Taliban bekannte sich zu dem Selbstmordanschlag

Als Major der US-Airforce war die lesbische US-Soldatin im afghanischen Bagram, rund 40 Kilometer von Kabul entfernt, stationiert, wie die Washington Times mitteilt. Demzufolge befand sie sich als Anführerin eines Sicherheitstrupps am Montag in einem Einsatz, als ein Selbstmordattentäter einen Anschlag verübte, bei dem insgesamt sechs US-Soldaten ihr Leben verloren. Als Drahtzieher hinter dem Selbstmordattentat bekannte sich kurze Zeit später die Taliban. Für die US-Streitkräfte bedeutete es den bislang schlimmsten Angriff in 2015.

Am Dienstag bestätigten die US-Streitkräfte den Tod der lesbischen Soldatin, wollten aber keine weiteren Umstände zu den Hintergründen machen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters ist der Attentäter mit einem Motorrad in die Gruppe um Adrianna Vorderbruggen hinein gefahren, wo er dann eine Bombe zur Explosion brachte.

Die lesbische US-Soldatin hinterlässt neben ihrer Ehefrau einen sieben Jahre alten Sohn. „Wir finden Trost in dem Gedanken zu wissen, dass ihre Frau und der gemeinsame Sohn durch die Abschaffung von ‚Don’t ask, don’t tell‘ Anspruch auf Versorgung für Hinterbliebene des Militärs haben. Sie werden nun durch die schwerste Zeit ihres Lebens gehen müssen“, erklärte die Organisation „Military Partners and Families Coalition“ (MPFC), einem Verbund der Angehörigen von US-Soldaten, in einem Statement auf seiner Website.

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