Ute Hiller, Geschäftsführerin der Berliner Aids-Hilfe, bekräftigt, dass es in der Hauptstadt weiterhin die Möglichkeit anonymer Aids-Tests geben müsse. Hintergrund des Ganzen: Ab Anfang 2014 ist die Finanzierung dieser Tests nicht mehr gesichert, weil die entsprechenden Mittel der „Deutschen Klassenlotterie“ auslaufen.
In einem Interview mit der „Berliner Zeitung“ (Samstagsausgabe) betont sie, dass in vielen Fällen die Themen HIV und Aids noch immer „mit einer Stigmatisierung der Betroffenen“ verbunden sei. Wenn die Tests also nicht mehr anonym sind und die Namen der Getesteten bei den Krankenkassen zwecks Abrechnung gemeldet würden, würden etliche Betroffene womöglich keine Tests mehr machen.
Die Folgen sind bekannt: Geschätzt wird, dass allein in Berlin an die 2.500 Menschen nicht wissen, dass sie sich mit HIV angesteckt haben. Insofern, so Frau Hiller weiter, biete die Berliner Aids-Hilfe den Betroffenen einen „geschützten Raum“, der weiterhin bestehen müsse. Seit 2011 haben mehr als 4.000 Menschen diesen Service genutzt.
Der Besuch eines Hausarztes und das nachfolgende „aktenkundig-werden“ würden viele ablehnen. Betroffene, die die Möglichkeit eines anonymen Tests kennen, würden sich schneller testen lassen. Umso größer ist die Chance, dass eine entsprechende Behandlung „rechtzeitig beginnen“ könne, so Frau Hillen weiter.
Info: Die Berliner Aids-Hilfe ist einer von vier Anbietern von kostenlosen und anonymen Aids-Tests. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, sich montags bis freitags bei den Beratungszentren „Pluspunkt“, „Mann-O-Meter“ und „Fixpunkt“ testen zu lassen.
Bild: Aids-Stiftung