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HIV-Community-Preis: Spotlight an für Dein Projekt!

HIV Community Preis 2016

Der Startschuss ist gefallen: Am heutigen Welt-Aids-Tag startet die aktuelle Ausschreibung für den HIV-Community-Preis 2017. Mit dieser Auszeichnung werden wegweisende lokale Projekte und Initiativen gewürdigt, die sich um die Integration und Versorgung von Menschen mit HIV verdient gemacht haben. Das Preisgeld beträgt 12.000 Euro; damit möchten die Initiatoren (DAIG, DAH, dagnä und Janssen) herausragende Engagements würdigen, unterstützen und als nachahmenswerte Best-Practice-Beispiele bekannt machen. Deshalb bitten wir, diese Information zu teilen und allen Stellen zugänglich zu machen, die solche Projekte planen, umsetzen und durchführen.

Immer noch werden HIV-Positive diskriminiert

Man mag es kaum glauben: Auch nach mehr als 35 Jahren mit HIV und mehr als 20 Jahren mit einer wirksamen antiretroviralen Therapie sind HIV-positive Menschen immer noch Diskriminierungen und Stigmatisierungen ausgesetzt: Das fängt bei der Partnerwahl an, geht im beruflichen Alltag weiter und hört bei Zurückweisungen in Arztpraxen noch lange nicht auf.

Insbesondere lokale Projekte und Initiativen sind seit vielen Jahren – ja: Jahrzehnten – unablässig mit der Verbesserung der Lebensqualität HIV-positiver Menschen beschäftigt. Um Vorurteilen und Ausgrenzungen zukünftig noch besser begegnen zu können, werden Vereine, Verbände, gGmbHs, lokale Selbsthilfeorganisationen und Beratungsstellen aufgerufen, ihre Bewerbung einzureichen.

Schon bei der ersten Ausschreibung waren es 27 Bewerber

Bei der ersten Ausschreibung 2013 bewarben sich 27 Projekte und Initiativen aus Deutschland und Österreich. Die Jury war begeistert von den zahlreichen und vielfältigen Initiativen und beschloss, zwei Leuchtturmprojekte für ihr herausragendes Engagement auszuzeichnen: Die Hannöversche AIDS-Hilfe erhielt für ihr Projekt „Zusammen wachsen (lassen): Die Gesundgärtner” 8.000 Euro, die AIDS-Hilfe Hamburg für ihr „Café Afrika“ 4.000 Euro Preisgeld. Der Publikumspreis ging an die Schwulenberatung Berlin gGmbH für ihr Projekt „Lebensort Vielfalt“.

Community Preis 2016
Community Preis 2016

Im Ausschreibungsjahr 2015 wollte die Jury mit der Wahl der Preisträger ein deutliches politisches Signal setzen. Das Integrationsprojekt „Helping Hand” des HIVCENTER der JW Goethe-Universität Frankfurt und der „Kontaktladen Vision e.V.” des JES Bundesverbandes überzeugten die Jury, weil beide Preisträgerinitiativen MigrantInnen und DrogengebraucherInnen niedrigschwellig erreichen, ihre Zielgruppen vorbildlich einbinden und damit große Verbesserungen im Leben dieser Menschen herbeiführen. Die Initiativen teilten sich gleichberechtigt den mit insgesamt 12.000 Euro dotierten HIV-Community-Preis 2015. Den Publikumspreis 2015 erhielt AfroLeben+ Bundesweites Netzwerk HIV-positiver MigrantInnen für das Projekt „AfroLebenVoice – Unsere Stimmen gegen Diskriminierung“.

Die Bewerbungsfrist für die aktuelle Ausschreibung endet am 31. März 2017. Die Preisträger werden Mitte Juni 2017 im Rahmen des Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresses DÖAK in Salzburg ausgezeichnet.

Alle Informationen online

Auf der Website www.hiv-community-preis.de sind nicht nur alle Informationen zusammengetragen, dort befindet sich auch das Online-Bewerbungsportal, mit dem die Bewerbung in wenigen Schritten durchzuführen ist. Angaben zum Projekt (Kurzbeschreibung), zur Idee und zur Planung, zu den Zielen, zur Umsetzung, Bewertung und Budgetierung sowie zur perspektivischen Selbsteinschätzung helfen der Jury aus Vertretern der Community, der Wissenschaft, der Akademie Waldschlösschen sowie der Kommunalpolitik, die eingereichten Beiträge zu bewerten. Fotos, Links (z.B. zu Filmen) und weitere Anlagen können ebenfalls hochgeladen werden. Also: Spotlight an für dein Projekt!

Written by Matthias Gerschwitz

Matthias Gerschwitz, Kommunikationswirt, ist seit 1992 in Berlin mit einer Werbeagentur selbständig. Seit 2006 schreibt er Bücher zu verschiedenen Themen (»Ich erzähle gerne Geschichte anhand von Geschichten«); vorrangig wurde er aber mit seinen Büchern über HIV (»Endlich mal was Positives«) bekannt. Matthias hat schon in der Vergangenheit gelegentlich und aus aktuellem Anlass Artikel für Queerpride verfasst. Anfang 2015 ist er fest zum »netzdenker«-Team gestoßen.

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