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Zusammenhang zwischen Spielsucht und sexueller Orientierung

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Photo by Arnie Watkins on Pexels.com

Von homosexuellen Männern weiß man beispielsweise, dass sie anfälliger für psychische Erkrankungen und Beeinträchtigungen sind. Aber besteht auch eine Verbindung zwischen der Spielsucht und sexuellen Vorlieben?

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Glücksspiel ist natürlich immer ein heikles Thema und wird gesellschaftlich schnell mit dem Thema Spielsucht in Verbindung gebracht. Aber bei weitem nicht jeder Spieler entwickelt ein problematisches und zwanghaftes Spielverhalten. Besonders interessant sind hier Korrelationen zwischen Spielsucht und verschiedenen Faktoren wie eben der sexuellen Orientierung. 

Studienlage

Es existieren leider nicht allzu viele Untersuchungen zu diesem Thema. Jon Grant und Marc Potenza haben sich mit dem Zusammenhang jedoch in der 2006 veröffentlichten Studie “Sexual orientation of men with pathological gambling: Prevalence and psychiatric comorbidity in a treatment-seeking sample” beschäftigt. Untersucht wurden allerdings, wie der Titel schon verrät, nur Männer. Wie aussagekräftig die Ergebnisse also für Frauen sind, muss erst noch erforscht werden. 

105 Männer, die an pathologischem Glücksspiel litten, nahmen an der Studie teil. 22 der Teilnehmer waren schwul oder bisexuell. In einer Stichprobe der allgemeinen Bevölkerung hatte eine Umfrage zuvor festgestellt, dass etwa 3% der männlichen Bevölkerung der USA sich als homosexuell oder bisexuell identifizieren. Verschiedene Studien haben bei dieser Gruppe eine erhöhte Rate von psychischen Störungen festgestellt. Annähernd die Hälfte (42-49%) der schwulen Männer würden demnach an einer solchen Erkrankung leiden. Depressionen, Angststörungen und Missbrauch von Betäubungsmitteln kämen vergleichsweise oft vor. Die empfundene Lebensqualität schwuler Männer liegt unter der von Kontrollgruppen. 

Man kann diese vorhergehenden Studienergebnisse also so zusammenfassen, dass schwule Männer ein erhöhtes Risiko für psychische Krankheiten und damit auch für Suchtkrankheiten haben. 

Pathologisches Glücksspiel 

Die Glücksspielsucht wird als Impulskontrollstörung angesehen, welche häufiger bei Männern vorkommt. Pathologisches Glücksspiel ähnelt der Sucht nach Betäubungsmitteln und wird daher auch als Verhaltenssucht klassifiziert. Pathologisches Glücksspiel ist zudem mit einer hohen Rate an psychiatrischer Komorbidität verbunden, das heißt, dass Glücksspielsucht oft in Verbindung mit anderen psychischen Störungen auftritt. 

Ergebnisse der Studie

Da die soziodemografischen Aspekte bei allen sexuellen Orientierungen unter den Teilnehmern sich nicht statistisch relevant unterschieden, kann man davon ausgehen, dass nicht etwa Lebensumstände oder soziale Prägung den Unterschied der Häufigkeit der Glücksspielsucht ausmachten. 

Wie anfangs schon erwähnt, lässt allein der große Teil an schwulen und bisexuellen Männern in dieser Studie (21%) darauf schließen, dass diese Gruppe ein erhöhtes Risiko für eine Spielsucht hat. Denn in der gesamten Bevölkerung machen schwule und bisexuelle Männer nur 3% aller Männer aus. 

Unterstützt wird diese These von der Tatsache, dass man bei homosexuellen Männern in der Vergangenheit schon ein erhöhtes Risiko für andere psychische Störungen festgestellt hat. Sexuelle Orientierung wird in den meisten Studien vernachlässigt, da es ein wahnsinnig komplexes Thema ist. Die Studienergebnisse von Grant und Potenza legen aber einen Zusammenhang mit pathologischem Glücksspiel nahe und lassen weitere Untersuchungen zu diesem Thema sinnvoll erscheinen, damit Menschen mit einer Glücksspielsucht in Zukunft noch besser geholfen werden kann. 

Um die Ergebnisse noch klarer zu strukturieren, könnte man dabei beispielsweise zwischen sexueller Identität, sexueller Anziehung, sexuellen Fantasien und sexuellem Verhalten unterscheiden. 

Ein weiterer Unterschied zwischen der Gruppe von heterosexuellen Männern und der Gruppe mit schwulen und bisexuellen Männern war die Anerkennung ihrer Störung. Letztere standen sich öfter ein, dass sie Impulskontrollstörungen wie zwanghaftes Sexualverhalten und missbräuchlichen Konsum von Betäubungsmitteln an den Tag legten. 

Die beeinträchtigte Impulskontrolle scheint sich bei homosexuellen und bisexuellen Männern also auch in mehr Facetten zu zeigen als bei heterosexuellen Männern mit Spielsucht. 

Substanzgebrauchsstörungen kommen bei den befragten Teilnehmern mit Spielsucht besonders häufig bei den bisexuellen und homosexuellen Männern vor. 

Ein weiterer Zusammenhang, der noch untersucht werden muss, ist der Faktor der geringen wahrgenommenen Lebensqualität bei homosexuellen Männern. In anderen Studien stellte man fest, dass dies bei Homosexuellen auch häufig mit einem geringen Selbstwertgefühl einhergeht. Inwiefern diese Aspekte Suchtverhalten wie die Glücksspielsucht fördern, muss noch erforscht werden. 

Eine mögliche Schlussfolgerung aus dieser Studie für die Therapie von Erkrankten einer Glücksspielsucht ist, dass es lohnenswert sein kann, über die sexuelle Orientierung des Patienten Bescheid zu wissen. Da schwule und bisexuelle Männer neben ihrer Spielsucht häufig noch weitere Impulskontrollstörungen haben, sollte hier die Therapie entsprechend angepasst werden. Die Behandlung sollte ein breiteres Spektrum an impulsivem Verhalten ansprechen, statt sich nur auf die Spielsucht zu konzentrieren. Hier bedarf es aber noch weiterer Studien, um geeignete Methoden festzustellen. 

Einschränkungen 

Auch wenn die Aussagen der Studie recht eindeutig sind, sollte man die Ergebnisse mit einigen Einschränkungen verstehen. Die Probanden haben sich selbst kategorisiert und ordneten ihre Sexualität selbst ein. Es gab also kein standardisiertes Instrument, um diesen für das Ergebnis der Studie entscheidenden Faktor zu bestimmen. Möglicherweise wurde die sexuelle Orientierung aufgrund von gesellschaftlicher Stigmatisierung nicht wahrheitsgemäß angegeben. 

Auch der gegenteilige Fall ist denkbar: Dass schwule und bisexuelle Probanden im Allgemeinen besonders enthemmt sind und daher beispielsweise auch bei Fragen zu ihrer Spielsucht keine Details verschwiegen haben. 

Außerdem lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob die Ergebnisse für alle pathologischen Spieler zutreffen. Die Teilnehmer der Studie wurden nämlich rekrutiert, nachdem sie sich Hilfe bei der Bewältigung ihrer Sucht gesucht hatten. Möglicherweise gibt es hier Unterschiede zwischen der größeren Gruppe an pathologischen Spielern und dieser Teilmenge von behandlungsbedürftigen Spielsüchtigen. Wie sehr sich die Resultate dieser Untersuchung also auf alle pathologischen Glücksspieler anwenden lassen, bleibt erst einmal offen. 

Fazit

Zwar sind sexuelle Orientierungen extrem vielfältig und komplex, anhand der oben dargestellten Studie scheint aber ein erhöhtes Risiko für Impulskontrollstörungen wie eine Spielsucht zumindest bei der Gruppe der bisexuellen und homosexuellen Männer zu bestehen. Inwieweit sich das von Frauen oder von Männern mit anderen sexuellen Orientierungen (wie beispielsweise asexuell) unterscheidet, kann zu diesem Zeitpunkt nicht festgestellt werden. 

Weitere Studien zu diesem Thema sollten diese Aspekte untersuchen, damit für alle Gruppierungen bessere Therapiemöglichkeiten erarbeitet werden können. Allerdings ist mit der vorgestellten Studie schon ein Großteil der Arbeit erledigt, denn Männer neigen häufiger zu problematischem Spielverhalten als Frauen und die bei weitem häufigsten sexuellen Orientierungen sind nun mal Heterosexualität, Homosexualität und Bisexualität. 

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