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Strafanzeige gegen Schweizer Bischof nach homophober Hetze

© Michael Beat CC 2.0

Die Schweizer Schwulenorganisation PINK CROSS reichte am Montag Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Graubünden gegen Bischof Vitus Huonder ein. Damit reagiert die Organisation auf die homophoben Aussagen des Bischofs, die öffentlich zu Verbrechen aufforderten. Die Strafanzeige wird auch von der Lesbenorganisation Schweiz unterstützt.

Pink Cross äußerte sich: „Für uns sind Meinungs- und Religionsfreiheit ein hohes Gut. Jeder Mensch darf seine Meinung haben und auch äussern. Nicht geschützt ist jedoch eine Meinung, die zu Hass und Verbrechen auffordert.“

Das Zitieren von zwei Bibelzitaten aus einer Gesetzesordnung aus dem Alten Testament zur Legitimation von Aufrufen zu Hass und Verbrechen, sind für Pink Cross nicht hinnehmbar. „Es sät Hass. Wir dulden keinen Hass, keine Aufrufe zu Verbrechen und keine Gewalt an homosexuellen Menschen und anderen sogenannten Minderheiten“, so die Organisation weiter.

Hintergrund ist die öffentliche Aufforderung einerseits anlässlich eines vom Vitus Huonder am 31. Juli 2015 an einem römisch-katholisch-konservativen Kongress in Fulda Dort hielt Huonder ein Referat. Aber auch in einer Publikation seiner Rede auf der offiziellen Website des Bistums Chur wurde dies wiederholt. Darin bezieht sich Bischof Huonder auf ein Bibelzitat aus den Gesetzesvorgaben im Alten Testament, die homosexuellen Beischlaf unter Männern mit dem Tod bestraft wissen wollen („er ist ein Gräuel, beide Männer sind mit dem Tod zu bestrafen; ihr Blut soll auf sie kommen, 3. Moses (Lv.) 18/23 und 20/13“).

Die Aussagen des Bischofs interpretiert Pink Cross so:

Einleitend betonte der Bischof die Authentizität und Wahrheit dieser und anderer von ihm zitierten Bibelstellen (im Zusammenhang mit der Rolle der Frauen und der Familie). Dann meinte er, dass sie bezüglich gleichgeschlechtlichem Beischlaf [unter Männern] allein schon genügen würden, um [der Gesellschaft] aus dem Glauben heraus die richtige Wende zu geben. Übersetzt bedeutet das: Wenn die Gläubigen, die Kirche und die Gesellschaft dieser isrealitischen Gesetzesordnung aus dem 6. Jahrhundert vor Christus nur Folge geben, dann ist für gleichgeschlechtlichen Beischlaf unter Männern wieder die Todesstrafe einzuführen. Implizit ergibt sich daraus auch ein Freipass für jegliche Art homophober Gewalt.

Written by Lisa Wagner

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