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Mit Liebeskummer umgehen: So lindert man den seelischen Schmerz

Es gibt Dinge im Leben, auf die wir gut und gerne verzichten können. Dass Liebeskummer auf die Liste dieser Dinge gehört, würde wohl niemand abstreiten. Der seelische Schmerz, der einen jeden überfällt, der in der Phase der Verliebtheit verlassen wurde, lässt Betroffene in eine tiefe Krise stürzen, die nicht nur Seele, sondern auch den Körper in einen unangenehmen Ausnahmezustand versetzt. Betäuben oder vermeiden lässt sich der Schmerz nicht, dennoch gibt es einige Tipps, die das bekannte Leid leicht lindern.

Was steckt eigentlich hinter Liebeskummer?

Zunächst einmal die Vorgänge im Körper zu verstehen, hilft vielen Betroffenen erheblich. Wenn ein Mensch sich verliebt, wird eine Menge an Glückshormonen – Dopamin – ausgestoßen, die auch für den Ausnahmezustand des Verliebtseins verantwortlich sind. Diese Hormone wirken wie Drogen, die im Falle des Vergessenwerdens regelrecht entzogen werden. Doch nicht allein die Produktion des Dopamins versiegt. Als wäre das nicht schlimm genug, werden dazu auch noch Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin ausgestoßen, die ihren Beitrag dazu leisten, dass Betroffene sich nicht konzentrieren können, nicht mehr schlafen können und in einigen Fallen nichts mehr essen. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein und Leidende werden von Heißhungerattacken heimgesucht, um die Leere im Inneren mit Essen zu füllen. Die Phasen des Liebeskummers reichen vom Nicht-Wahrhaben-Wollen über Gefühle wie Wut und Rachegedanken bis hin zu Hilflosigkeit und Depressionen. 

Tipps, die beim Überwinden helfen

In dem Sprichwort, dass Liebeskummer ein Schlaganfall der Seele ist, steckt viel Wahres. Dass die seelische Genesung folglich nicht von heute auf morgen eintritt und seine Zeit braucht, sollte dem Leidenden an erster Stelle bewusst sein. Auch, wenn es Leichteres gibt, sollte der Kontakt zum Ex streng vermieden werden, der in der Phase des Nicht-Wahrhaben-Wollens in vielen Fällen immer wieder gesucht wird. Hierzu gehört auch, all die Gegenstände, die an die gemeinsame Zeit erinnern, aus dem Sichtfeld zu schaffen. Diese können beispielsweise in eine Kiste gepackt und in den Keller gestellt werden. 

Es ist wichtig, den Schmerz nicht durch Drogen oder Alkohol zu mildern, sondern sich bewusst damit zu befassen. Dass Männer sich so oft von ihrem Liebesproblem ablenken ist beispielsweise der Grund, warum sie länger unter Liebeskummer leiden als Frauen, die eher dazu neigen, den Frust weinend rauszulassen. Sich in dieser schwierigen Zeit ganz bewusst einige Minuten am Tag nur für sich zu meiden, in der sich gedanklich mit dem Schmerz auseinandergesetzt wird, ist ein wichtiger Schritt in Richtung schnelle Heilung. 

Vielen Menschen hilft es, Tagebuch zu führen, da Schreiben bekanntlich therapeutische Wirkungen entfaltet und dem Schreibenden das Gefühl vermittelt, nicht allein zu sein. In einer solch schwierigen Phase würde man am liebsten die Decke über den Kopf ziehen und nichts von der Welt sehen. Doch die Decke zu heben, zahlt sich aus:

Besonders Ablenkung durch Aktivitäten – hier sollte auch an Hobbies gedacht werden, die wegen dem Partner aufgegeben wurden – mit Freunden, lassen die Seele Schritt für Schritt heilen. Da bei einer Trennung so gut wie immer das Selbstwertgefühl leidet, können auch Listen helfen, auf der die eigenen positiven Eigenschaften notiert und immer wieder – gleich einer Affirmation – gelesen werden. 

Daneben gibt es unerwartete Hilfe, die angenommen werden kann, sollte der Kummer sich nicht von alleine lindern. So findet man im Internet beispielsweise sogenannte Trennungsbewältigungsgruppen, die das Gefühl vermitteln, nicht allein zu sein. Der Austausch mit Gleichgesinnten hat unglaubliche Heilkapazitäten. Auch dieser einfühlsame Fachbeitrag macht Mut und beleuchtet das Thema von einer ganz neuen Perspektive. 

Written by Karin Beckmann

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