in

HIV-Prophylaxe PrEP könnte noch viel mehr Menschen schützen

drinking glass beside blue plastic pill box and mobile phone
Photo by cottonbro studio on Pexels.com

Die HIV-Prophylaxe PrEP könnte noch viel mehr Menschen vor einer HIV-Infektion schützen, wenn Barrieren im System und in den Köpfen beseitigt werden. Das sagt die Deutsche Aidshilfe anlässlich des Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresses (DÖAK), der kürzlich in Bonn stattfand. Obwohl die PrEP seit September 2019 eine Leistung der Gesetzlichen Krankenkassen ist, wissen viele Menschen noch nichts von dieser Schutzmöglichkeit oder glauben nicht, dass sie für sie in Frage kommt. Zugleich gibt es in manchen PrEP-Praxen lange Wartelisten und abseits der Metropolen weiße Flecken auf der Versorgungslandkarte.

Die PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe, „Vor-Kontakt-Vorsorge“) ist eine HIV-Medikation, die HIV-negative Menschen einnehmen, um sich vor einer Ansteckung zu schützen. Das Virus kann sich dann nicht mehr im Körper einnisten, und eine HIV-Übertragung beim Sex ist nicht mehr möglich. Mindestens 30.000 Menschen in Deutschland nutzen bereits die PrEP, aber viele weitere Menschen könnten von dieser Schutzmethode profitieren.

Die PrEP ermöglicht es, den Schutz vor HIV selbstbestimmt in die Hand zu nehmen und unabhängig vom Verhalten der Partner*innen, den Umständen und dem emotionalen Geschehen in sexuellen Situationen die volle Kontrolle zu behalten. Die medikamentöse Prophylaxe nimmt Ängste vor einer HIV-Infektion und ermöglicht eine Sexualität ohne Einschränkungen. Für manche Menschen ist die PrEP die beste oder sogar die einzige praktikable Option.

Um das Potenzial der PrEP als Präventionsmethode vollständig zu nutzen, sind Politik, Prävention, Medizinsystem sowie Hilfs- und Beratungsangebote gleichermaßen gefragt. Die Deutsche Aidshilfe fordert, dass allen Personen mit Bedarf PrEP zugänglich gemacht wird und dass die PrEP gemeinsam zu einer selbstverständlichen und akzeptierten Schutzmethode gemacht wird. Heutzutage stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung, sich vor HIV zu schützen: Kondome, die PrEP und die Schutzwirkung der Therapie HIV-positiver Menschen, wenn HIV im Blut nicht mehr nachweisbar ist. Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, die für ihn oder sie geeignete Methode zu wählen.

Newcomer: Hola! “The Cool Caps“ are around!

World Pride 2025 in Washington, D.C.