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Blutspenden in der Schweiz: Gleichstellung für homosexuelle Männer

set of medical products for taking and checking blood from vein
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Die Blutspende in der Schweiz nimmt einen bedeutenden Fortschritt hin zur Gleichstellung vor. Homosexuelle Männer werden nicht länger benachteiligt, wenn es um das Blutspenden geht. Die Schweizerische Rote Kreuz Blutspende (SRK Schweiz) hat von Swissmedic grünes Licht für einheitliche Kriterien erhalten, die eine bedeutsame Veränderung mit sich bringen. Zukünftig müssen homosexuelle Männer nach dem letzten sexuellen Kontakt nicht mehr ein Jahr warten, bevor sie Blut spenden können.

Die aktualisierte Regelung, die ab November 2023 in Kraft tritt, ermöglicht es betroffenen Männern, bereits vier Monate nach dem letzten neuen Sexualkontakt Blut zu spenden. Die bisherige Regelung, die seit 2017 eine zwölfmonatige Wartezeit vorsah, wird somit aufgehoben. In der Vergangenheit waren Männer, die Sex mit Männern haben, generell vom Blutspenden ausgeschlossen, doch diese Diskriminierung wird nun endlich abgeschafft.

Die neue Regelung basiert auf einer gründlichen Risikobeurteilung, die von Blutspende SRK Schweiz in Zusammenarbeit mit einer Expertengruppe über einen Zeitraum von zwei Jahren erarbeitet wurde. Swissmedic bestätigte, dass die Regelung die epidemiologische Situation in der Schweiz und Daten aus anderen Ländern, die ihre Kriterien bereits angepasst haben, angemessen berücksichtigt.

Mit dieser Gleichstellung werden endlich einheitliche Regeln für alle Blutspenderinnen und -spender eingeführt, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Blutprodukte gelten als Arzneimittel und unterliegen dem Heilmittelgesetz, weshalb Swissmedic über die Annahme des Antrags entscheiden musste. Ab November gelten nun dieselben Kriterien für alle Menschen nach neuen Sexualkontakten.

Die Regelung sieht vor, dass während vier Monaten nach dem letzten neuen Sexualkontakt keine Blutspende erlaubt ist. Falls eine Person in den letzten vier Monaten sexuellen Kontakt mit mehr als zwei Partnerinnen oder Partnern hatte, erhöht sich die Wartezeit auf zwölf Monate.

Die Entscheidung wurde von LGBTQ+-Organisationen wie Pink Cross begrüßt. In einer Mitteilung äußerte sich der Dachverband der schwulen und bisexuellen Männer positiv zu dieser Entwicklung. Roman Heggli, Geschäftsleiter von Pink Cross, betonte die Bedeutung dieses Schrittes und betonte, dass die jahrelange Forderung nach Gleichstellung nun endlich erfüllt wurde. Er ermutigte dazu, das Vertrauen in die Sicherheit der Blutspenden aufzubauen und freute sich, dass die Gemeinschaft nun auch dazu beitragen kann, Leben zu retten.

Dieser Meilenstein in der Blutspendepraxis der Schweiz markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung Akzeptanz und Gleichberechtigung für homosexuelle Männer. Die Anerkennung der individuellen Gesundheitsverantwortung und die Beseitigung diskriminierender Richtlinien sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft. Mit der Überwindung der Vorurteile und einer offenen Haltung gegenüber allen Blutspenderinnen und -spendern kann die Versorgung mit Blutprodukten weiter verbessert und Leben gerettet werden. Ab November 2023 wird die Blutspende in der Schweiz eine neue Ära der Gleichstellung und des Zusammenhalts einläuten.

Written by Marco Steinert

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