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Von Verstecken und Tabus: Wie Schwulsein früher wirklich war

In einer neuesten Queer4mat-Episode gewährt der beherzte Aktivist Bernd Gaiser, im Alter von 78 Jahren, einen fesselnden Einblick in sein Leben und seine beeindruckende Laufbahn. Er erzählt von seinem mutigen Coming-out, seinem entschlossenen politischen Engagement und wie der tragische Selbstmord eines homosexuellen Marinekameraden ihn zu einem Leben in Freiheit anspornte.

In einem mitreißenden 18-minütigen Video teilt der Mitbegründer des Berliner CSD und Rentner, wie seine Zeit bei der Marine in den 60er Jahren ihn bis heute prägt. Bernd Gaiser erinnert sich, wie er sich damals fragte, warum Schwule diskriminiert wurden und wie der Paragraf 175 sie ungerecht behandelt hat. Zu jener Zeit war der Paragraf noch in voller Wirkung und wurde ohne Hemmungen ausgeführt. „Das war der Moment, der mich dazu brachte, über das Leben nachzudenken“, sagt er in einem inspirierenden Interview.

Der Tod seines Freundes durch Suizid rüttelte ihn auf und gab ihm die Entschlossenheit, nach Berlin zu ziehen, wo er seine erste große Liebe kennenlernte und sich schließlich im Alter von 25 Jahren outete. Schon acht Jahre zuvor hatte sein Vater Kenntnis von seiner sexuellen Orientierung, doch seine Mutter ignorierte es stets. „Als ich meine Eltern in meiner Heimat besuchte und über meine Zeit in Berlin sprach, sprang meine Mutter immer auf und verzog sich in die Küche“, erinnert sich Bernd Gaiser im Video. Seine streng katholische Mutter lehnte sein Schwulsein bis zu ihrem Tod ab, was ihn noch heute belastet.

Bernd Gaiser war bereits Gast im Vlog von Phil Hollister und erzählte dort über die Anfänge der Homosexuellenbewegung in den 70er Jahren in Berlin. Sein unermüdlicher Kampf für die Rechte der LGBTQ-Community hat ihn zu einer Ikone gemacht und wird auch in Zukunft ein Vorbild für viele sein

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