Die Polizei von Miami Beach hat am vergangenen Samstag die Traditionsbar Palace geschlossen. Die Betreiber der legendären Gaybar am Ocean Drive hätten sich nicht an einen städtischen Erlass zur Lautstärkebegrenzung gehalten. Thomas Donall, der Besitzer des „Palace“ in South Beach, wollte soeben seinen Betrieb starten, als ihm die Polizei mitteilte, dass er seine Türen zu schließen habe.
„Wir haben schon genug mitgemacht“, so Donall. „Ich fühle mich jetzt ziemlich gedemütigt und habe ein Restaurant ohne Gäste, während ich, wie alle anderen, auch nur versuche, diese Pandemie zu überstehen“.
Ein Sprecher der Polizeibehörde teilte am Tag danach mit, dass dass zuvor drei der populärsten Gaststätten der Stadt aufgefordert wurden zu schließen. Neben dem „Palace“ waren auch noch die Bars „Cafe Milano“ und Clevelander, bekannt aus der erfolgreichen 80er-Jahre-Serie „Miami Vice“ betroffen.
„Jede dieser Lokalitäten wird für eine Dauer von 24 Stunden geschlossen werden, da ihre Betreiber gegen die städtische Notverordnung verstoßen haben, die Musik auf Zimmerlautstärke zu halten. Wir begrüßen jeden Bar- und Restaurantbesitzer, der seine Arbeit wieder aufnehmen möchte. Dies muss jedoch nach den derzeitig geltenden Richtlinien erfolgen“ – so die offizielle Verlautbarung der Stadt.
Das Palace und die Pandemie
Der Manager des „Palace“, Miguel Blanco sagte in einem Interview mit dem Fernsehsender NBC6 dass er angenommen hätte, dass er und sein Team sämtliche Vorkehrungen für den Betrieb während der Corona-Pandemie getroffen hätten. „Es ist wirklich eine harte Zeit für uns“, so Blanco. „Wir weisen unsere Besucher darauf hin, eine Atemschutz-Maske zu tragen. Keine Maske, kein Einlass. Das VVirus wird doch nicht durch die Musik übertragen.“
Außerdem hätte sein Team dafür gesorgt, Desinfektionsmittel für die Besucher bereitzustellen und die Abstände zwischen den Tischen zu vergrößern, um eine mögliche Ansteckungsgefahr zu minimieren.
