
Bereits zum wiederholten Male wurde die Sichtscheibe des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen beschädigt. An dem vor knapp sechs Jahren eingeweihten Denkmal kommt es immer wieder zu Demolierungen. Der LSVD Berlin-Brandenburg verurteilt dies aufs Schärfste. Eine Anzeige gegen Unbekannt wurde eingeleitet.
Das Denkmal ehrt die verfolgten und ermordeten Opfer des Nationalsozialismus. Gleichzeitig gilt es als mahnendes Zeichen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung gegenüber Homosexuellen.

Die Nationalsozialisten stuften Homosexualität als eine „widernatürliche Veranlagung“ ein, als eine für den so genannten „Volkskörper“ schädigende „Seuche“, die „auszurotten“ sei. Bereits kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden im März 1933 die schwulen und lesbischen Lokale Berlins geschlossen. Die gesamte Infrastruktur der ersten deutschen Homosexuellenbewegung, Lokale, Vereine, Verlage sowie Zeitschriften wurden aufgelöst, verboten, zerschlagen und zerstört. Im Herbst 1934 setzte die systematische Verfolgung homosexueller Männer ein. Über 100.000 Männer wurden polizeilich erfasst und rund 50.000 nach den Strafrechtsparagrafen 175 und 175a verurteilt. Etwa 10.000 schwule Männer wurden in Konzentrationslager aufgrund der „widernatürliche Veranlagung“ verschleppt. Etwa 5.000 Männer überlebten diese Qualen nicht.



Hier ein älteres Video des Denkmals: