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Zehn queere Hotspots in den USA

Dieser Sommer schreibt Geschichte: Vom 25. bis zum 30. Juni 2019 zieht die weltweit gefeierte und begangene WorldPride ihre Bahnen durch New York City und ist damit zum ersten Mal in den USA verortet. Die Feierlichkeiten finden rund um den 50. Jahrestag der Stonewall-Unruhen in der Christopher Street statt, die einen Wendepunkt im Kampf um die Gleichberechtigung von Schwulen markierten. Auch ganz unabhängig von diesem besonderen Jubiläum präsentieren sich die USA im ganzen Land weltoffen – Visit The USA stellt zehn multikulturelle Must-See-Städte für LGBT vor.

New York City, New York

Die Gastgeberstadt des ersten World PrideEvents der USA, das vom 25. bis 30. Juni 2019 stattfindet, ist gleichzeitig eine der führenden LGBT-Destinationen der Vereinigten Staaten. Parallel zur NYC Pride erinnert sich New York an die Geschehnisse des Stonewall-Aufstandes von vor 50 Jahren, bei denen es am 28. Juni 1969 zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Homo- sowie Transsexuellen und Polizisten im Lokal Stonewall in Greenwich Village kam. Jene Bar ist heute ein nationales Denkmal, das den Rechten der Homo- und Transsexuellen gewidmet ist. Bereits im Frühjahr finden mehrere Paraden der LGBT-Community statt, darunter das Staten Island PrideFest (10. bis 19. Mai), die 10. Harlem Pride (31. Mai bis 29. Juni), die den 100. Jahrestag der Harlem Renaissance feiert, sowie die Queens Pride (2. Juni).

San Francisco, Kalifornien

San Francisco zelebriert seit fast einem halben Jahrhundert die LGBT-Pride mit Paraden, Feiern und Festivals und gehört damit zu den LGBT-freundlichsten Städten der USA. Neben dem Juni’s Fresh Meat Festival, einem Transgender und Queer Performance Festival, findet auch das Frameline 43 statt – ein Filmfestival, das vom 20. bis 30. Juni mehr als 150 Filme, Kurzfilme und Dokumentationen auf die Leinwände San Franciscos bringt. Die Stadt beherbergt zudem einige der besten LGBT-Bars der USA, beispielsweise das Oasis Club- und Kabarett-Theater, das sich in einem ehemaligen Badehaus für Homosexuelle befindet. Heute gilt es als angesagtester Treffpunkt für Fans von Drag Performances und bunten Theatershows.

Washington D.C.

Auf einer Reise nach Washington D.C. haben Besucher die Qual der Wahl zwischen all den quirligen und LGBT-freundlichen Stadtvierteln. Der beste Ausgangspunkt ist der DuPont Circle mit trendigen Restaurants und Geschäften, darunter das Kramberbooks & Afterwoods Cafe, das unter anderem mit einem eigenen LGBT-Bereich beeindruckt. Im Adams Morgan pulsiert das Nachtleben – tagsüber ist die Gegend ein Shopping-Paradies. Die Capital Pride am 9. Juni 2019 ist die wohl wichtigste LGBT-Veranstaltung der Stadt: drei Bühnen mit Auftritten nationaler und lokaler Künstler sowie 300 Ausstellungen. Als Absacker empfehlen Szene-Kenner Nellie’s Sports Bar, wo es jeden Dienstagabend Drag Bingo sowie an Samstagen und Sonntagen einen vielgelobten Drag Brunch gibt.

Philadelphia, Pennsylvania

Amerikas erste große Demonstration für LGBT-Rechte fand 1965 in Philadelphia statt, vier Jahre nach den Stonewall-Aufständen in New York City. Heute ist die Ostküstenstadt eine der LGBT-freundlichsten Destinationen der Vereinigten Staaten, mit einer Vielzahl von Clubs, Bars, Lounges, Buchhandlungen und vielfältiger Gastronomie speziell für die Community. In der „Gayborhood“ im Herzen des Midtown Village finden Besucher 36 Regenbogen-Straßenschilder und unzählige Bars mit rosa Lichterketten und glitzernden Kronleuchtern, beispielsweise Woody’s oder die Camac Piano Bar. Die Stadt bietet auch eine Reihe von LGBT-Veranstaltungen: das Oktober-Outfest, das den National Coming Out Day mit einem Straßenfest feiert, oder das qFLIX Philadelphia, ein eigenständiges LGBT-Filmfestival, das jedes Jahr im März Filme aus aller Welt zeigt. Ein bedeutender Ort auf dem langen Weg zur Gleichberechtigung war und ist die Barbara Gittings Gay & Lesbian Collection in der Free Library of Philadelphia: Gittings war die „Mutter der LGBT-Bewegung“, gab die erste lesbische Publikation des Landes heraus und setzte sich für mehr schwule und lesbische Literatur in Bibliotheken ein.

Atlanta, Georgia

Atlanta – oder “Hotlanta”, wie es die Einheimischen nennen – ist das Herz der südlichen LGBT-Community. Die Präsenz hat seit der ersten Atlanta Pride Parade 1970, die von der Georgia Gay Liberation Front organisiert wurde, enorm zugenommen. In diesem Jahr findet bereits das 49. Atlanta Pride Festival vom 11. bis 13. Oktober statt – es wird das größte Pride-Festival im Süden der USA. Die Stadt ist reich an Kultur, Festivals, exzellenter Küche, großartigen Theaterangeboten und berühmten Bars, darunter Mary’s, die mit ihren Karaoke-Abenden vom Out Magazine zur „Best Gay Bar“ gewählt wurde. Eine weitere Veranstaltung, die 2019 sehnsüchtig erwartet wird, ist das Southern Pride Queer Pride Atlanta Festival vom 26. bis 30. Juni: Fünf Tage lang feiert Atlanta die LGBT-Szene und die Südstaaten-Lebensart mit Events, Workshops und Partys.

Greater Fort Lauderdale, Florida

Fort Lauderdale liegt an der Ostküste der USA, nur circa 48 Kilometer nördlich von Miami und ist eines der spannendsten Ziele für LGBT-Besucher. Das Greater Fort Lauderdale Convention and Visitors Bureau gilt als das einzige Fremdenverkehrsamt der Welt mit einer eigenen Abteilung zur Entwicklung des LGBT-Tourismus. Dieser Ruf eilt der Stadt voraus und verhalf ihr zu dem Status als eines der beliebtesten Ziele für LGBT-Gäste. Die Region weist zudem die höchste Dichte gleichgeschlechtlicher Paare im ganzen Land auf. Seit letztem Jahr gibt es ein eigenes LGBT-Besucherzentrum, als weitere Hotspots locken die goldenen Strände der Stadt und das pulsierende Nachtleben von Wilton Manors. Einen Blick in die Geschichte werfen das World AIDS Museum & Educational Centre oder das Stonewall National Museum and Archive.

Salt Lake City, Utah

Salt Lake City ist eines der schillernsten LGBT-Reiseziele der USA und wurde kürzlich erst von The Advocate zur „Gayest City Amerikas“ ernannt. Toleranz, Fortschritt und die lebensfrohe Atmosphäre der Stadt sind zu großen Teilen der Bürgermeisterin Jackie Biskupski zu verdanken. Sie ist einer der ersten, offiziell gewählten Repräsentanten Utahs, die offen mit ihrer Homosexualität umgehen. Jackie Biskupski leitet einen Stadtrat, in dem drei von sieben Mitgliedern homosexuell sind – ein Umstand, der der LGBT-Gemeinschaft eine noch nie dagewesene Stimme in der Stadtverwaltung verleiht. Das ganzjährig pulsierende LGBT-Nachtleben der Stadt gehört zu den besten in Amerika: gemütliche Bars und große Clubs wechseln sich ab, als Highlight gilt das alljährliche Utah Pride Festival im Juni, eines der größten seiner Art in den USA. Das winterliche Pendant ist die Utah Gay Ski Week im Februar, bei dem Skifahrer in regenbogenfarbenen Skianzügen die Pisten stürmen.

Richmond, Virginia

Virginias Hauptstadt Richmond bietet mehr als 900 LGBT-freundliche Restaurants und Clubs. Diese beeindruckende Zahl verhalf Richmond zur Aufnahme in die Top 10 LGBT-Städte bei den NatWest British LGBT Awards. Das historische Zentrum – eines der ältesten Amerikas – beherbergt eine lebendige LGBT-Kunst- und Unterhaltungsszene und hat mit den Richmond Triangle Players die einzige Gruppe für darstellende Künste in der Region, die sich dem LGBT-thematischen Theater widmet. In Hinblick auf LGBT-Hotspots haben Besucher eine große Auswahl: das Quirk Hotel mit eigener Galerie und Dachbar, das Barcode, eine hippe Bar in der Innenstadt, berühmt für seinen Drag-Brunch oder auch das Godfrey’s, das seit 20 Jahren unvergleichliche Drag Brunch- und Dinnererlebnisse bietet.

Baltimore, Maryland

Bawlmer, B’More und Charm City sind nur einige der Spitznamen für Baltimore, Marylands kultige und lebendige Hauptstadt. Die Heimat des Regisseurs John Waters, der für Kultfilme wie “Hairspray” und “Pink Flamingo” bekannt ist, bietet neben vielen weiteren kulturellen Highlights auch eine Tour zu den Filmschauplätzen. Abends geht es ins Flavor, ein Restaurant mit Bar, das neben Cocktails auch hausgemachte Snacks serviert. Eine der ältesten Schwulenbars des Landes ist das Leon’s: Die Bar gibt es seit den 1890er Jahren, seit 1957 trifft sich dort die Schwulenszene. Selbstverständlich besitzt auch Baltimore ein eigenes Pride-Event: Marylands größte LGBT-Veranstaltung findet vom 14. bis zum 16. Juni 2019 statt und zelebriert die Vielfalt.

Ithaca, New York State

Ithaca, auch bekannt als die „empty closet town“, zeichnet sich vor allem durch ihren Zusammenhalt aus. Es ist die größte Stadt rund um die Finger Lakes inmitten unberührter Natur, umgeben von Schluchten und Wasserfällen – passend zu dem offiziellen Motto „Ithaca is gorges“. Wer pulsierendes Nachtleben à la San Francisco oder Groß-Veranstaltungen Pride-Paraden sucht, ist fehl am Platz. Ithaca besticht durch seine lockere Hippie-Mentalität. Für einen entspannten Abend und gute Gespräche ist The Watershed in der Martin Luther King Jr. Street der perfekte Ort und ein echter Geheimtipp unter den Mitgliedern der LGBT-Community. Gastronomen, die sich besonders für die Szene einsetzen, erhalten seit kurzem sogar ein Prädikat: Die Tompkins County Chamber, Ithaca Tompkins County CVB, Downtown Ithaca Alliance und die gemeinnützige Gruppe “Ithaca is Love” verteilen Aufkleber mit dem Slogan „Inclusive Space“ an locale Bars, Restaurants und Clubs.

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