An Box-Schwergewichtsweltmeister Wladimir Klitschko hängt die mit dem Gerücht verbundene Frage, ob er homosexuell sei oder nicht, wie eine lästige Klette. Souverän ist er bisher darüber hinweggegangen.
Nun äußerte er sich dazu in einem Interview mit der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (RP).
Aufhänger war für die RP zweierlei: Die homophobe Lage in seinem Heimatland Ukraine sowie im benachbarten Russland. Und der offene Umgang des Box-Leichtgewichtlers Orlando Cruz mit seiner Homosexualität. Der 37-jährige Klitschko führte aus, dass sich Vorzeigedemokratien wie die in Deutschland nicht auf Länder wie Russland übertragen ließen. Doch erkenne er, dass der russische Präsident Putin „auf dem Weg Richtung Demokratie“ sei.
Warum er zu dieser erstaunliche Erkenntnis gelangt ist und wie er das begründet, das hätte interessiert, doch diese Frage blieb die RP leider schuldig. Immerhin ist Klitschko klar, dass in Russland und in seinem Heimatland Ukraine „im Bezug auf die Menschenrechte noch etwas (…) geschliffen werden muss.“ Klitschko wird in dem Interview auch auf den schwulen Boxer Orlando Cruz angesprochen und hiernach gefragt, ob es für ihn eine Rolle spiele, wenn er wüsste, dass ein Gegner homosexuell sei.
Klitschko diplomatisch: „Nein, das würde natürlich überhaupt keine Rolle spielen. Das ist doch Privatsache, was die Leute in ihren Schlafzimmern treiben.“
Foto: © AFBorchert /CC-BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)
