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Wieder wurden die Gedenktafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer beschmiert

© Jonathan Ryall

Die Gedenktafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer, direkt gegenüber dem Bundeskanzleramt wurden zum wiederholten Male von Unbekannten verschmutzt und beschädigt. Vorder- und Rückseite der beiden Tafeln wurden dabei mit Schriftzeichen und Symbolen beschmiert. Die Gedenktafeln erinnern an die weltweit erste homosexuelle Emanzipationsbewegung.

Der Lesben- und Schwulenverband erstattete Anzeige gegen Unbekannt und bittet den Berliner Senat um eine schnelle Schadensbehebung. Erst vor gut einem Jahr wurde eine der beiden Tafeln unter großer Kraftanstrengung verbogen.

Bei weitem nicht die erste Beschädigung

In den letzten Monaten mehren sich die Sachbeschädigungen an den Erinnerungsorten der homosexuellen Verfolgungsgeschichte sowie an Orten der homosexuellen Emanzipationsbewegung. So kam es zu Beschädigungen an der der Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus am U-Bahnhof Nollendorfplatz und zu mehrmaligen Beschädigungen der Ausstellung zu „Karl Heinrich Ulrichs“ im Schöneberger Rathaus. Auch vor dem Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen im Tiergarten haben die Randalierer keinen Respekt. Dort wurde die Sichtscheibe vor einem Jahr so stark beschädigt, dass sie vollständig ausgetauscht werden musste. Die Schäden konnten durch die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und die Berliner Verkehrsbetriebe jeweils schnell behoben werden.

Erst vor weniger Monaten erklärte der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, zu den Vorfällen: „Wer diese Erinnerungsorte beschädigt und schändet, übt nicht nur Gewalt gegen Sachen aus, sondern trifft uns alle. Wir werden das nicht hinnehmen“.

Stars für Magnus

Neben den nun beschädigten Informationstafeln soll im nächsten Jahr ein Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung errichtet werden. Anlässlich dessen findet heute Abend die Abschluss-Gala „Stars für Magnus- Ein Denkmal für Hirschfeld“ im Wintergarten Varieté statt.

„Die weltweit erste homosexuelle Emanzipationsbewegung hat in Berlin ihren Ursprung. Darauf können wir als Berlinerinnen und Berliner stolz sein“, so LSVD-Landesgeschäftsführer Jörg Steinert.

Hier findet ihr weitere Informationen zum Gedenkort am Magnus-Hirschlfeld-Ufer:

www.denkmal-fuer-berlin.de

Written by Maik Friedrich

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