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USA: Schwuler Popsänger Clay Aiken will ins Parlament

© mystuff1 /CC-BY-SA 2.0 (via Flickr Commons)

Der Mann hat eigentlich keinerlei Chance, aber er nutzt sie. Clay Aiken kandidiert für den Kongress, und das ausgerechnet für den US-Staat North Carolina, der zu den konservativsten in den Vereinigten Staaten von Amerika gehört. Somit sprechen gleich zwei Kriterien dafür, dass er diese Wahl nicht gewinnen kann. Zum einen tritt er für die Demokraten an, und der Demokrat Barack Obama ist bei den vergangenen Präsidentschaftswahlen in North Carolina krachend gescheitert. Zum anderen ist Clay Aiken schwul, was die Konservativen in Amerika wenig verzückt. Der 35-jährige Musiker ist in den USA nicht unbekannt, hat er doch vor knapp elf Jahren den zweiten Platz geholt bei der beliebten Casting-Show „American Idol“, eine Art DSDS. Hiernach folgte eine steile Karriere als Sänger, regelmässig ist er bis heute in den großen Talkshows ein beliebter Gast. Die Vorwahl gewann er mit nur 400 Stimmen vor seinem Kontrahenten, der tragischerweise am Tag vor der Bekanntgabe des Wahlergebnisses nach einem Sturz in seinem Haus verstarb. Die Republikaner schießen sich derweil offenbar auf Aikens Homosexualität ein und lassen die Wähler wissen, dass dessen Positionen „nach San Francisco gehören, und nicht nach Sanford in North Carolina.“ Aiken outete sich bereits 2008.

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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