Studie: Wie US-Fanatiker die Homophobie in Afrika unterstützen

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Dr. Rita Schäfer und Eva Range haben im Rahmen einer Tagung der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) eine Studie über Homophobie in Afrika vorgelegt.

Darin stellen beide klar: „Die meisten Gesetze gegen Lesben und Schwule stammen noch aus der Kolonialzeit“, es handele sich um einen bis heute geltenden „Import der Kolonialherren“, so die renommierten Wissenschaftlerinnen. Aktuelle Herausforderung sei es, aufzuklären und die menschenverachtenden Gesetze abzuschaffen, so eine Forderung der Teilnehmer_innen der FES-Tagung. Überall dort, wo schwache Regierungen und autokratische Präsidenten unter politischem oder wirtschaftlichem Druck stünden, gäbe es Tendenzen, sexuelle Minderheiten auszugrenzen.

Dies geschehe auch mit tatkräftiger Unterstützung von religiösen Fanatikern, die oft aus evangelikalen Kreisen der USA finanziert werden. Die Folge: Abweichende Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen würden in etlichen afrikanischen Ländern kriminalisiert. Eine Politikanalyse des Afrika-Referats der FES zeichnet diese Mechanismen nach. Anhand von Länderbeispielen versuchen die Autorinnen, politische Strategien zu finden, die zu mehr Akzeptanz und Toleranz führen können.

Dabei sei es allerdings wichtig, auf die spezielle Situation des jeweiligen Landes Bezug zu nehmen, so Godwyns Onwuchekwa von der nigerianisch-britischen Organisation „Justice for Gay Africans“.

Die Studie: Rita Schäfer, Eva Range: Wie mit Homophobie Politik gemacht wird: Menschenrechte und Verfolgung von LSBTI-Aktivistinnen (sic!) in Afrika.

www.fes.de/afrika

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Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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