Zur gemeldeten Änderung des Namens der Berliner Christopher-Street-Day-Parade in STONEWALL-Parade schreibt exklusiv auf queerpride.de der frühere Eigentümer des „Anderes Ufer“, Gerhard Hoffmann:
Zitat aus der Siegessäule:
Zur gemeldeten Änderung des Namens der Berliner Christopher-Street-Day-Parade in STONEWALL-Parade schreibt exklusiv auf queerpride.de der frühere Eigentümer des „Anderes Ufer“, Gerhard Hoffmann:
Zitat aus der Siegessäule:
© queer nations
Ex-CSD-Vereins-Vorstandsmitglied Bodo Niendel begrüßt gegenüber siegessaeule.de die Pläne, namentlich wieder näher an die Ursprünge des CSDs heranzurücken: „Die Ursprünge des Christopher Street Days sind stark migrantisch und trans*-geprägt, auch wenn sich die Schwulen die Bewegung später angeeignet haben. Der Rückzug auf die Vielfalt ist daher ein Gewinn für die Zukunft.“
AHA, der Name einer Bar (The Stonewall) ist politischer als die Straße, in der sie sich befand, nämlich der Christopher Street?
Es ist mir auch neu, dass Schwule sich den Namen später angeeignet hätten. Wahr ist doch, dass bei der Razzia in dieser Bar die Transen die überraschten Polizisten verdroschen haben bis auf die Christopher Street hinaus. Die darauffolgenden Demos beziehungsweise Riots in, bei und um die Christopher Street herum waren dann der Beginn der Gay Liberation beziehungsweise der Gay Liberation Front in den USA. – Jahre später erst gab es dann einen CSD in Berlin, der aus HAW heraus organisiert wurde. Von angeeignet kann keine Rede sein.
Ich war anfangs dem CSD recht skeptisch gegenüber gewesen, aber freuen tut es mich heute doch, dass im Verlauf der Jahre bzw. Jahrzehnte, immer mehr Frauen teilgenommen haben und teilnehmen. Und es freut mich auch, dass jetzt inzwischen begriffen wurde, dass es beim CSD um sexuelle Vielfalt geht und nicht um homosexuelle bzw. heterosexuelle Einfalt.
Wer dies niemals begreifen wird, sind wohl unsere heterosexistischen Medien, die immer von Schwulenparade bzw. Schwulendemo schreiben, und Lesben, Trans* und Co. dabei völlig unterschlagen, was mir ziemlich auf die Nerven geht.
Ich finde, Bodo Niendel projiziert die heutige richtige Debatte falsch auf die Vergangenheit. Das Wort „angeeignet“ ist historisch nicht richtig. Richtig ist, dass die sogenannten Stonewall riots zu Beginn der US-Amerikanischen Schwulenbewegung waren. – So wie Rosa von Praunheims Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers…“ die Schwulenbewegung in der BRD begründet bzw. auslöste.
Aber wie gesag, die Frage bleibt: Wieso ist der Name einer Bar politischer wie der einer Straße? – Wenn dem so sei, dann würde ich gerne die Parade auf Berliner Art umbenennen wollen, nämlich in ANDERES-UFER-PARADE.
PS: Wobei mir das Wort Parade nie wirklich gefallen hat.