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„Sexuelle Vielfalt“: Kirchen bleiben hart

Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (Grüne), ist mit Vertretern von pietistischen Kirchen zusammengekommen, um mit diesen über den künftigen Bildungsplan und die Behandlung des Themas „Sexuelle Vielfalt“ zu diskutieren. Eine Annäherung habe es indes nicht mal in Ansätzen gegeben, verlautet es aus der Staatskanzlei in Stuttgart. So habe sich Kretschmann geweigert, die Forderung der Kirchen nach einer Änderung des Ansatzes vorzunehmen. Die Pietisten wollten, dass „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ als pauschale Norm aus dem Bildungsplan gestrichen wird, stattdessen sollte es heißen „Akzeptanz und Wertschätzung aller Menschen“. Der Ministerpräsident entgegnete, die von ihm geführte Landesregierung bekenne sich zur Toleranz sexueller Vielfalt, was auch Ausdruck ein wesentlicher Bestandteil einer liberalen Verfassungsordnung sei. Der Staat müsse „weltanschaulich neutral“ sein und dürfe religiöse Wertvorstellungen nicht für die Kirchen durchsetzen. Gleichwohl begrüßte es Kretschmann, dass das Gespräch zu einer Versachlichung der Debatte um den Stellenwert von sexueller Vielfalt geführt habe und versicherte, dass die „Gender-Theorie“ keine Grundlage des neuen Bildungsplans sein werde. Sehr wohl aber befürworte er das „Gender-Mainstreaming“.

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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