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Schwule und FDP: Eine Partei knickt ein

Die Show, die da gestern im Deutschen Bundestag aufgeführt worden ist, wäre von Kulturkritikern verrissen worden. Sie war nämlich schlecht, denn eine Show sollte ja eigentlich vergnüglich sein.

Doch die Debatte über Anträge der Opposition zur Gleichstellung homosexueller Paare (queerpride berichtete) war im Wesentlichen nur ein tieftrauriges Affentheater mit einigen sehr schlechten Akteuren.

Ein Affentheater, in dem einmal mehr die FDP im Mittelpunkt stand. Man mag sich fortwährend darüber aufregen, wie ewiggestrig die Union auch in dieser Debatte „argumentierte“ beziehungsweise wen CDU/CSU da in die Bütt geschickt hat. Norbert Geis etwa, einen Mann, dessen Hass auf Homosexuelle selbst NPD-ler vor Neid erblassen lassen dürfte.

Oder die Vertriebenenpräsidentin Erika Steinbach, die auch mal bestehende Grenzen infrage stellt und Leute in Schutz nimmt, die behaupten, eigentlich hätten ja die Polen den zweiten Weltkrieg begonnen. Sie vertraten gestern die Union, die ja merkwürdigerweise von sich behauptet, eine moderne Volkspartei zu sein.

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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