Elzbieta Szczesna kämpft seit acht Jahren gegen Homophobie in Polen. Dafür wurde sie vom Berliner „Bündnis gegen Homophobie“ mit dem Respektpreis ausgezeichnet.
Der Grund für das Engagement bei „Akceptacja“ ist ein trauriger. Vor acht Jahren verließ der Sohn von Frau Szczesna eine Schwulenbar, wurde zusammengeschlagen und dabei schwulenfeindlich beschimpft. „Den Anblick eines blutenden und zutiefst verstörten Sohnes wünscht sich keine Mutter“, so die Menschenrechtsaktivistin während der Preisverleihung. Schwulenfeindlichkeit sei in Polen „weit verbreitet“, bekennt sie, deshalb setze sie sich aktiv gegen Diskriminierung und Gewalt gegen Homosexuelle ein. Die heterosexuelle Mehrheitsgesellschaft, davon zeigt die Preisträgerin sich überzeugt, müsse Solidarität zeigen mit denjenigen, die für ihre Liebe kämpfen müssten. Und: „Nicht die Homo-Ehe, Schwule, Lesben und Transgender sind verantwortlich für den Niedergang des Familienbildes. Es ist die Homophobie, die unsere Familien zerstört, es sind die Väter, die sich vor ihren schwulen Söhnen ekeln.“ Der Respektpreis wurde in diesem Jahr zum vierten Mal verliehen. Im vergangenen Jahr bekam ihn die Menschenrechtlerin Seyran Ates.
Bild: © Benson Kua /CC-BY-SA 2.0 (via Wikimedia Commons)