in

QueerFilmFest Rostock 2024: Vielfalt auf der Leinwand und darüber hinaus

Das QueerFilmFest Rostock feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: Zum 16. Mal wird das Festival die Hansestadt in einen bunten Treffpunkt für die LGBTQIA+ Community verwandeln. Vom 27. bis 29. September 2024 dürfen sich Besucher*innen auf ein vielfältiges Programm freuen, das sowohl cineastische Highlights als auch gesellschaftlich relevante Veranstaltungen bietet.

Einblicke ins Filmprogramm: Desire Lines und Levante

Ein Höhepunkt des diesjährigen QueerFilmFests ist die Vorführung von „Desire Lines“. In diesem hybriden Dokumentarfilm von Jules Rosskam begleitet das Publikum einen iranisch-amerikanischen trans Mann, der sich in den Tiefen eines queeren Archivs verliert. Dabei stellt er fest, dass er – wie viele andere trans Männer – nach seinem Coming-Out realisiert, schwul zu sein. Der Film zeigt eine spannende Mischung aus historischem Material, fiktionalen Szenen und aktuellen Interviews, die Themen wie Begehren, Diskriminierung und Fetischisierung aufgreifen.

Ein weiterer bemerkenswerter Spielfilm ist „Levante“ von Lillah Halla. Die brasilianische Produktion erzählt die Geschichte der 17-jährigen Volleyballspielerin Sofia, die ungewollt schwanger wird. Da Abtreibungen in Brasilien illegal sind, muss Sofia nicht nur gegen radikal-christliche Abtreibungsgegner kämpfen, sondern auch ihre eigene körperliche Selbstbestimmung verteidigen. Gleichzeitig entwickelt sich eine zarte Beziehung zu einer Teamkollegin. Dieser Film wirft einen starken politischen Blick auf das Leben junger queerer Frauen in Brasilien.

Kurzfilme: Vom düsteren Drama bis zur heiteren Leichtigkeit

Auch die Kurzfilme kommen nicht zu kurz: Der düstere Block „Can’t Think Straight“ bietet am Freitagabend ab 21:30 Uhr emotional intensive Filme, die zum Nachdenken anregen. Am Sonntagabend wird das Festival hingegen mit „Queer Blue Skies“ ab 19:00 Uhr heiter beendet. Hier steht die Leichtigkeit des Seins im Mittelpunkt.

Erstmals im Programm ist der Kurzfilmblock „Femmephoria“, der sich ausschließlich mit Transfemme-Themen auseinandersetzt. Gezeigt wird dieser Block am Samstag um 17:00 Uhr – eine perfekte Gelegenheit, sich mit der Vielfalt und den Herausforderungen von Transfemme-Personen zu befassen.

Mehr als nur Filme: Ein Spaziergang und ein Vortrag

Neben den Filmvorführungen gibt es auch andere Highlights im Programm. So wird der queere Stadtspaziergang „Kreuz und Queer durch Rostock“ am Freitag um 14:00 Uhr starten. Unter der Leitung von Pat Wunderlich von den Rostocker Uferfrauen führt der Spaziergang die Teilnehmenden zu historischen Orten queeren Lebens in Rostock.

Am Samstag um 13:00 Uhr lädt die Masterstudentin Johanna Weinberg zu einem spannenden Vortrag über Frauen und queere Menschen in der Film(musik)industrie ein. „Scoring Diversity“ beleuchtet die Rolle von Frauen und queeren Personen in einer oft männlich dominierten Branche und gibt einen kritischen Blick auf die Entwicklungen in der Filmwelt.

Party Time: Aftershow im Peter-Weiss-Haus

Ein QueerFilmFest ohne Party? Unvorstellbar! Am Samstagabend, nach dem letzten Filmblock, startet um 23:00 Uhr die Aftershow-Party im Peter-Weiss-Haus. Mit den DJanes CECEBAE, ARRIBARIMA, MERCURIAR und MARCIE ist für den musikalischen Rahmen gesorgt, sodass die Nacht ausgelassen gefeiert werden kann.

Barrierefreiheit und Unterstützung

Das QueerFilmFest Rostock legt großen Wert darauf, allen Menschen den Zugang zu ermöglichen. Deshalb gibt es keine festen Eintrittspreise, sondern die Bitte um eine Barspende am Einlass. Das Festival wird ehrenamtlich organisiert und erhält Unterstützung durch verschiedene Organisationen, darunter die Hansestadt Rostock und die Rosa Luxemburg Stiftung Mecklenburg-Vorpommern.

Das komplette Programm und weitere Informationen finden sich auf der offiziellen Webseite des QueerFilmFests unter queerfilmfest-rostock.de.

„Subterranean Deception – A Digital Dread“: Ein queeres Sci-Fi-Horrorerlebnis auf der Bühne