in

Putin-Kumpel pöbelt in Berlin gegen Conchita Wurst

Der Chef der russischen Staatsbahn, Wladimir Jakunin (65), hat bei einem Besuch in Berlin gegen ESC-Gewinnerin Conchita Wurst (25, Foto) gepöbelt. Während einer Konferenz der staatlichen Eisenbahngesellschaft im Hotel „Courtyard“ wurde er von einem Moderator darauf angesprochen, dass auch Russland dem Travestiestar fünf Punkte gegeben und damit zum Sieg verholfen habe. Daraufhin warnte Jakunin den Westen davor, Russland seine Werte aufzudrücken. Offenbar sei hier wieder ein „vulgärer Ethno-Faschismus“ in Mode. Und: „Die antike Definition der Demokratie hatte nichts mit bärtigen Frauen zu tun, sondern die Demokratie ist die Herrschaft des Volkes.“ Im Verlaufe einer anschließenden Pressekonferenz legte Jakunin, über den die USA ein Einreiseverbot verhängt haben, dann nach. Er warf Conchita Wurst und ihren Anhängern vor, „abnormal“ zu sein. Im übrigen sei das Lied schlecht gewesen: „Sie hat wie eine Sirene gesungen.“ Alles dies verband Russlands oberster Zugchef mit einer Verteidigung des Gesetzes gegen homosexuelle Propaganda. Der neben ihm sitzende Ex-Ministerpräsident Matthias Platzeck (60, SPD) wies die abwertenden Aussagen Jakunins zurück. Das russische Gesetz nage an den Grundlagen des menschlichen Zusammenhalts, so Platzeck.

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

Die Hirschfeld-Stiftung arbeitet gegen Homophobie

Homo- und Transphobie? Berlin zeigt morgen Flagge!

Impfstoffe gegen HIV

HIV-Tests in britischen Supermärkten