Große Entrüstung und viele Proteste gab es, als die ARD und der NDR ihre Pläne zum kommenden ESC bekannt gaben. Xavier Naidoo solle im kommenden Jahr beim Eurovision Song Contest (ESC) in Stockholm für Deutschland singen. Doch bereits zwei Tage später knicken die Verantwortlichen unter der Flut an Widerstand ein. Der NDR hat am heute am Samstag seinen entsprechenden Vorschlag wieder zurückgezogen.
Thomas Schreiber, ARD-Unterhaltungskoordinator und Leiter des Programmbereichs Fiktion und Unterhaltung im NDR, der bereits durch seine eigenen Aussagen viel Kritik einstecken musste, äußerte sich nun erneut: „Xavier Naidoo ist ein herausragender Sänger, der nach meiner Überzeugung weder Rassist noch homophob ist. Es war klar, dass er polarisiert, aber die Wucht der Reaktionen hat uns überrascht. Wir haben das falsch eingeschätzt. Der Eurovision Song Contest ist ein fröhliches Event, bei dem die Musik und die Völkerverständigung im Mittelpunkt stehen sollen. Dieser Charakter muss unbedingt erhalten bleiben. Die laufenden Diskussionen könnten dem ESC ernsthaft schaden. Aus diesem Grund wird Xavier Naidoo nicht für Deutschland starten. So schnell wie möglich werden wir entscheiden, wie der deutsche Beitrag für den ESC in Stockholm gefunden wird.“
Auch Xavier Naidoo meldet sich über Facebook zu Wort:
Vor einigen Monaten ist die ARD auf mich zugekommen und hat mich gebeten, im nächsten Jahr für Deutschland beim Eurovision Song Contest in Stockholm anzutreten.
Das war der alleinige Vorschlag der ARD. Ich habe nach reichlicher Überlegung schließlich zugesagt, weil dieser Wettbewerb ein ganz besonderes Ereignis für mich gewesen wäre. Wenn sich nun kurz nach unserer vertraglichen Einigung mit dem NDR und dem Abschluss aller Vorbereitungen die Planungen der ARD durch einseitige Entscheidung geändert haben, dann ist das ok für mich. Meine Leidenschaft für die Musik und mein Einsatz für Liebe, Freiheit, Toleranz und Miteinander wird hierdurch nicht gebremst.
Zu neuen Plänen gibt es nun noch keine Aussagen, welcher Künstler im kommenden Jahr nach Schweden geschickt wird und ob und in welcher Form es wieder einen deutschen Torentscheid geben wird.