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Proteste gegen Homophobie in Kambodscha

Kambodscha ist in Asien ein vergessenes Land. Kaum etwas dringt aus dem Land zwischen Thailand und Vietnam in die europäischen Medien. Auch nicht die aktuellen Proteste gegen Homophobie in dem Land.
Die kleine aber laute LGBT-Community der Khmer nutzt effektiv das insgesamte Aufbegehren gegen die Regierung von Premierminister Hun Sen, um mit Protesten in der Hauptstadt Phnom Penh und in Siem Reap darauf aufmerksam zu machen, dass Lesben, Schwule und vor allem Transgender regelmässig von den Behörden und insbesondere von Polizisten gemobbt werden. Seila von der „Rainbow Community Kampuchea“ (RoCK) gegenüber „The Phnom Penh Post“: „Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht diskriminiert werden.“ Auch gebe es immer mehr Fälle, in denen Polizisten Sex von professionellen Transgender verlangen und dann nicht bezahlen. Dafür aber werden sie dann mit Strafen bedroht und homophob beschimpft. Die Polizei würde sich zum Teil schlimmer verhalten als einst im Regime des Massenmörders Pol Pot. Nuon Sidara von der „Cambodian Network Men Women Development“ gegenüber queerpride.de: „Wir brauchen keine besonderen Rechte. Wir wollen nur erreichen, dass unsere Würde und unsere Menschenrechte garantiert werden.“ Was eigentlich selbstverständlich ist für das Königreich Kambodscha, wo nicht nur die Rechte von Homosexuellen in der Verfassung garantiert sind, sondern das darüber einen Palast in der Hauptstadt Phnom Penh hat, in dem ein offen schwul lebender König sitzt.

Foto: © Chris /CC-BY-SA 2.0 (via Wikimedia Commons)

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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