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Normal ist, wer Menschen achtet – Mehr als 300.000 Besucher beim CSD Hamburg erwartet

Besucher beim CSD Hamburg
Besucher beim CSD Hamburg

Unter dem Motto „Normal ist, wer Menschen achtet“ nehmen 300.000 Besucher beim CSD Hamburg dieses Jahr teil. Für den 36. Christopher Street Day am 6. August in Hamburg ist die politische Parade durch die Hamburger Innenstadt der Höhepunkt. Schirmherrin ist Hamburgs Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Dr. Melanie Leonhard.

„Das diesjährige Hamburger CSD-Motto ist ein ernstes Statement in einer herausfordernden Zeit. Es hat nach dem schrecklichen Mordanschlag von Orlando eine traurige Aktualität erhalten. Menschen zu achten heißt, sie in ihrer Vielfalt zu akzeptieren, ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung zu wahren und ihnen solidarisch zur Seite zu stehen, wo Hilfe und Schutz erforderlich sind. Dies bedeutet auch, sich gegen Ausgrenzung und Hass zur Wehr zu setzen: in Hamburg, in Deutschland und weltweit“. Dies erklärt Stefan Mielchen vom Hamburg Pride e.V.

Dieses Jahr wird bei der CSD-Parade am 6. August auch eine Gruppe queerer Geflüchteter aus ganz Deutschland zu Gast sein. Gleichzeitig steht für Hamburg Pride e.V. die Forderung nach einer adäquaten Unterbringung insbesondere homosexueller und trans*-Geflüchteter in Hamburg ganz oben auf der Hamburger CSD-Agenda.

Daneben fordert der Hamburger CSD eine Entschädigung und bundesweite Rehabilitierung der nach § 175 verurteilten Homosexuellen und die Aufhebung der entsprechenden Urteile. Auch wird vom Hamburger Senat die zügige Umsetzung des geplanten Aktionsplans zur Bekämpfung von Homo- und Transphobie gefordert. Selbstverständlich steht der Hamburg Pride auch für den Einsatz zur Öffnung der Ehe und das volle Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare sowie den gleichberechtigten Zugang zur Reproduktionsmedizin.

Wir haben für euch eine Uebersicht über die Aktivitäten zum Hamburger Pride.

Besucher beim CSD Hamburg: Pride House/Pride Week 2016

Auch in diesem Jahr ist das Pride House (An der Alster 40, CVJM) wieder der zentrale Veranstaltungsort während der Pride Week. Es öffnet vom 31. Juli bis 4. August und bietet Raum für zahlreiche Vorträge, Diskussionen, Lesungen u.a.m.. Hamburg Pride e.V. stellt der Community das Haus samt Veranstaltungstechnik und dem begleitenden Pride Magazin als Programmheft kostenlos zur Verfügung und wird hierbei in diesem Jahr durch den Bezirk Hamburg-Mitte finanziell unterstützt.

Erster Hamburger Pride Talk: Normal ist, wer Menschen achtet

Beim ersten Hamburger Pride Talk sind Menschen zu Gast, die aufgrund ihrer sexuellen Identität oder Orientierung und weiterer Faktoren wie zum Beispiel Alter, Herkunft, Glaube, Geschlecht oder Aussehen besondere Erfahrungen mit Ausgrenzung und Ablehnung gemacht haben. Ihre persönlichen Geschichten, Erfahrungen und Strategien stehen im Mittelpunkt der Gespräche, die Stefan Mielchen entlang der Frage moderiert, was „normal“ eigentlich ist oder sein soll – und wer dies definiert. Zu Gast sind u.a. Lucie Veith (Gründerin des Vereins Intersexuelle Menschen), der preisgekrönte junge HIV-Aktivist und Blogger Marcel Dams und die_der Berliner Drag und Trans* Kay P. Rinha sowie ein schwuler Geflüchteter, eine lesbische Muslima und eine politische Tunte.

Montag, 1. August, 19:30 Uhr, Pride House, An der Alster 40

Lesung und Gespräch: Janis McDavid – Dein bestes Leben

Auch ohne Arme und Beine ist Unmögliches möglich! In seinem Buch „Dein bestes Leben“ schreibt Janis McDavid vom Mut und vom Ehrgeiz, unter widrigsten Umständen Chancen zu ergreifen und positiv nach vorne zu blicken. Mit ein bisschen Hilfe ist Vieles möglich, lautet Janis McDavids Botschaft, der sein Leben lang immer wieder Grenzen gesprengt hat – nicht nur für ihn, sondern für uns alle, egal welchen Alters, egal welchen Geschlechts, egal mit welcher Geschichte. Janis McDavid gibt selbst ein mitreißendes Beispiel, auch darüber, wie er sich als schwuler Mann in der Szene zurecht findet. www.janis-mcdavid.de

Dienstag, 2. August, 19:30 Uhr, Kukuun, Spielbudenplatz 21-22

Pflegekinder in Regenbogenfamilien

In Hamburg werden dringend Ersatzeltern gesucht. „Wir brauchen noch mehr Pflegeeltern, da es in Hamburg viele Kinder gibt, die vorübergehend oder auf Dauer ein neues Zuhause benötigen“, sagt Sozialsenatorin und CSD-Schirmherrin Dr. Melanie Leonhard (SPD) und denkt dabei auch an Lesben und Schwule. Denn gegen die gibt es bei den zuständigen Stellen häufig noch Vorbehalte. Wie lässt sich das ändern? Darüber diskutiert Hamburgs Sozialsenatorin am 3. August im Pride House mit Vertretern von Pflegeeltern, aus Jugendämtern sowie Trägern der Vermittlung.

Mittwoch, 3. August, 17:00 Uhr, Pride House, An der Alster 40

Pride Night und Eröffnungsparty

Mit der Pride Night startet der HAMBURG PRIDE im Schmidtchen auf der Reeperbahn richtig durch. Die Eröffnungsveranstaltung ist eine Mischung aus Inhalt und Unterhaltung, Interviews, Videos und Show. Neben Schirmherrin Dr. Melanie Leonhard, Autor und Journalist Matthias Frings und weiteren Talkgästen erwarten die Moderatoren Annie Heger und Markus Barth die queere Hamburger Rapperin Finna sowie das Gesangsduo Nervling auf der Bühne. Außerdem wird an diesem Abend der Pride Award 2016 überreicht, für welchen man noch bis zum 25. Juli auf www.hamburg-pride.de/der-verein/pride-award abstimmen kann.

Samstag, 30. Juli, 20 Uhr. Schmidtchen, Spielbudenplatz 21/22. Eintritt: 25 Euro zzgl. VVK-Gebühr (inkl. Partyticket). Tickets unter ahoi-events.tickets.de.

Die Eröffnungsparty findet anschließend im Klubhaus St. Pauli statt. Auf vier Floors sind dabei: Sunny und Pearl mit Pop (Schmidtchen), DJ Berry E. mit Urban und R’n’B (Alte Liebe), Matt Blue (136°) und Ellen Pitches mit House (Bahnhof Pauli) sowie DEEjayna aus Kassel mit 80, 90iger und NDW (Kukuun).

Samstag, 30. Juli, Einlass ab 23:00 Uhr. Eintritt: VVK 10 Euro, AK 12 Euro. VVK Stellen: Lagerhaus Lange Reihe, Hein & Fiete, Wunderbar, online unter www.pinkinc.de/ticketshop

Regenbogentag auf dem Hamburger DOM

Am 4. August wird der DOM erneut in Farben des Regenbogens strahlen. Die Schausteller halten verschiedene Überraschungen und Vergünstigungen für diesen Tag bereit. Wer sich mit einem Augenzwinkern das Ja-Wort geben möchte, wird von Drag Queen Mimi Corvette getraut. Mit viel Konfetti, einer Samba-Band und dem rollenden Riesenrad vorneweg setzt sich um 19 Uhr die bunte Parade über die DOM-Meile in Bewegung, an der bei der Premiere im vergangenen Jahr schon 400 Teilnehmer dabei waren. Sie mündet in der Aftershowparty mit DJ Sunshine ab 19:30 Uhr auf der Sonderfläche „Orientalischer Basar“ im Herzen des DOM, wo um 22 Uhr eine Bauchtanzperformance von Samara zu den Klängen von Tausend und einer Nacht die Gäste verzaubert.

Donnerstag, 4. August, 15:00 bis 23:00 Uhr auf der Hamburger DOM-Meile des Sommerdoms

CSD-Straßenfest

Vor der traumhaften Kulisse der Binnenalster findet das CSD-Straßenfest vom 5. bis 7. August an Jungfernstieg und Ballindamm statt. Auf der CSD-Bühne stehen Stars wie Romano (Freitag, 22:45 Uhr), The Supertroopers (Samstag, 21:30 Uhr) und Toya Delazy (Sonntag, 21:00 Uhr), neben vielen Infoständen der Community gibt es zahlreiche Musikinseln, an denen getanzt und gefeiert werden kann. In diesem Jahr wird das Straßenfest noch größer und schöner: Die CSD-Bühne wird am Ende des Jungfernstiegs neu platziert (gegenüber vom Nivea-Haus), auch einige Musikinseln ändern ihren Standort, um mehr Platz und Spaß, aber auch mehr Sicherheit zu bieten.

Freitag, 5. August, bis Sonntag, 7. August, Jungfernstieg und Ballindamm. Öffnungszeiten: Freitag: 15 bis 24 Uhr, Samstag 11 bis 24 Uhr, Sonntag 11 bis 22 Uhr.

Electro Pride

Die Nacht vor der CSD-Parade gehört seit einigen Jahren den Freunden der gepflegten elektronischen Tanzmusik. 2016 ist der Electro Pride im Uebel & Gefährlich mit vier DJs am Start: David Keno (Keno Rec, Katermukke |Berlin), Kellerkind (Stil vor Talent | Zürich), Meggy (SUOL | Berlin) und Davidé (JEUDI Records | Hamburg).

Freitag, 5. August, 24:00 Uhr, Uebel&Gefährlich, Ballsaal im Hochbunker, Feldstraße 66 (U-Bahn Feldstraße), Eintritt: 10 Euro AK

CSD-Parade

Bunt, laut, politisch: Der Höhepunkt des HAMBURG PRIDE ist die CSD-Parade, die in diesem Jahr u.a. von Schirmherrin und Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard angeführt wird. Start ist um 12 Uhr in der Langen Reihe, anschließend geht es durch die Hamburger Innenstadt über die Mönckebergstraße bis zum Neuen Jungfernstieg.

Besucher beim CSD Hamburg


Besucher beim CSD Hamburg

Samstag, 6. August, 12 Uhr, Start: Lange Reihe

Pride Dance – Die offizielle CSD-Abschlussparty

Der Pride Dance im Edelfettwerk wird auch in diesem Jahr wieder der krönende Partyhöhepunkt des HAMBURG PRIDE. Das Edelfettwerk bietet 2016 ein vergrößertes Beachclub-Areal mit großer Strandfläche und Pool. Neben Chillout-Lounges und einer coolen Dachterrasse sorgen hippe Food Trucks dafür, dass auch der kleine Hunger zwischendurch gestillt werden kann. Drei Floors werden bespielt: Mainfloor (House, Techno, Electro), Labor (Pop, Charts) und Orange Lounge (Urban, R’n’B). Als DJs dabei sind Ben Manson, Jurassica Parka, Berry E, Kamikace, Ployceebell, Frau Hoppe und Daniel White.

Samstag, 6. August, 22:00 Uhr, Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, S-Bahn S3/S21 bis Eidelstedt. Eintritt: VVK 12 Euro, AK 15 Euro. VVK im Lagerhaus (Lange Reihe 27), Kyti Voo (Lange Reihe 82) und online auf ahoi-events.tickets.de (zzgl. VVK-Gebühr) sowie am 5. und 6. August auf dem CSD-Straßenfest (gegenüber der Europa-Passage und am Stand von Hamburg Pride).

Bild: Martin Stiewe.

Written by Karin Beckmann

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