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Amsterdam will homosexuelle Flüchtlinge ab 2016 separat unterbringen

flickr.com/Kit/The morning/CC-BY

Immer häufiger werden homosexuelle Flüchtlinge in den Niederlanden getrennt von ihren Landsleuten untergebracht. Erst im November mussten fünf homosexuelle Bewohner wegen homophober Übergriffe aus ihrer Unterkunft in Amsterdam-Zuidoost in eine andere Unterkunft gebracht werden. Demnächst sollen weitere vier ihr bisheriges Lager in Rotterdam verlassen.

Die Übergriffe gegen homosexuelle Flüchtlinge sollen in den Niederlanden so massiv sein, dass sich viele nicht mehr trauen, ihre Zimmer zu verlassen. Das berichtet Philip Tijsma, Sprecher einer niederländischen LGBT-Organisation „Het parool“.

Beleidigt, bedroht und bespuckt

Seit September ist Amsterdam das Ziel vieler Flüchtlinge speziell aus Syrien und dem Nahen Osten. Schon im Oktober hatte es erste Berichte über homophobe Vorfälle in dem Flüchtlingsheim in Amsterdam-Zuidoost gegeben. Betroffen waren damals fünf Männer, drei Syrer, ein Iraner sowie ein Iraker. Sie sollen von anderen Männern beleidigt, bedroht und in mindestens einem Fall bespuckt worden sein. Für ihre Sicherheit könne die Heilsarmee, welche das Heim verwalte, nicht länger garantieren, heißt es in der Tageszeitung „Het parool“. Bereits im November wurden die Männer in ein anderes Heim gebracht, um sie vor den Attacken ihrer Landsleute zu schützen.

Am kommenden Wochenende sollen vier schwule Männer aus einem Heim in Rotterdam in eine alternative Unterkunft gebracht werden. Ab kommenden Jahr will die Stadt Amsterdam homosexuelle Flüchtlinge dann sogar grundsätzlich in einem separaten Flügel unterbringen, so „Het parool“.

Justizminister: Separate Unterbringung ist stigmatisierend

Während die Idee einer separaten Unterbringung von lokalen Politikern weitestgehend befürwortet wird, äußert der Justizminister der Niederlande Klaas Dijkhoff Bedenken an dem Vorhaben: Er nannte eine separate Unterbringung von homosexuellen Flüchtlingen stigmatisierend. Auch äußerte er die Befürchtung, dass ein ganzes Flüchtlingsheim voller Homosexueller erst recht ein mögliches Angriffsziel darstellen könnte.

Unterdessen äußerte sich Amsterdams Stadträtin Simone Kukenheim positiv zu dem Vorhaben: LGBT’s seien besonders angreifbar und es sei darum unerlässlich, ihnen ein sicheres Umfeld zu bieten, in dem sie sich von den Strapazen ihrer Flucht erholen könnten.

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