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Diskriminierung mal anders rum: Kanada will schwule Flüchtlinge bevorzugen

flickr.com/Joseph Morris/CC-BY-ND-2.0

Allein reisende Hetero-Männer müssen draußen bleiben: Vermutlich als Reaktion auf die Anschläge von Paris hat die kanadische Regierung beschlossen, sie ab jetzt nur noch als Flüchtlinge aufzunehmen, wenn sie gleichzeitig homosexuell sind.

Seinen Amtsantritt begann Ministerpräsident Justin Trudeau (43) vor wenigen  Wochen mit dem Versprechen, die Flüchtlingspolitik seines Landes offen gestalten zu wollen. „Wir wollen, dass die kanadische Bevölkerung die Flüchtlinge willkommen heisst und nicht fürchtet“, so Trudeau. Bis Ende des Jahres werde Kanada darum weitere 25.000 Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen, die unter anderem aus Flüchtlingslagern in Jordanien und dem Libanon per Flugzeug nach Kanada eingeflogen werden sollen, hieß es.

Anschläge von Paris verändern Einstellung zum Thema Flüchtlinge

Seit den Anschlägen von Paris jedoch ist die kanadische Bevölkerung kritischer im Umgang mit Flüchtlingen geworden. Einige Gemeinden wandten sich schriftlich an ihren Ministerpräsidenten, erklärten, dass sie sich angesichts der Zahl 25.000 überfordert fühlten. Aktuellen Umfragen zufolge befürworten 54 Prozent der Bürger eine Sicherheitsprüfung für jeden, der als Flüchtling nach Kanada einreise. Priorität bei der Flüchtlingsaufnahme würden Familien und Frauen mit Kindern genießen, ließ Trudeau darum jetzt verlautbaren. Außerdem sollten bis Ende des Jahres lediglich 10.000 Syrer aufgenommen werden und bis Ende Februar 2016 weitere 15.000. Dass das alles mit den Anschlägen von Paris zusammen hinge, bestritt der Politiker.

Schwule Männer als Flüchtlinge willkommen

Zunächst äußerte der Ministerpräsident, dass Kanada überhaupt keine allein reisenden Männer mehr aufnehmen werde. Weil das zu Kritik aus Kreisen linker Politiker führte, verkündete Trudeau, dass es Ausnahmen für schwule Männer geben werde.

Im Internet verbreitete Videoaufnahmen würden zeigen, wie brutal IS-Schergen gegen Homosexuelle in ihren Herrschaftsgebieten vorgingen. Der Politiker erwähnte insbesondere gefilmte Steinigungen und das Stürzen von Hausdächern. Homosexuelle Männer verdienten deshalb einen besonderen Schutz und könnten weiterhin Asyl in seinem Land beantragen. Als Reaktion antworteten konservative Politiker, dass für es für christliche Männer ebenfalls Ausnahmen geben müsste. Diese würden in den Ländern des IS ebenso verfolgt werden.

 

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