Indisches Filmfestival Stuttgart 2025: Queere Filmreihe zum Pride-Wochenende bringt Vielfalt auf die Leinwand

Das 22. Indische Filmfestival Stuttgart präsentiert vom 23. bis 27. Juli 2025 ein außergewöhnliches Programm mit queeren Filmen aus Indien. Passend zum Stuttgart Pride-Wochenende steuert das renommierte Festival ein umfangreiches LGBTQIA+-Special bei, das die Vielfalt der indischen Filmkultur abseits des Mainstream-Kinos zeigt.

Das 22. Indische Filmfestival Stuttgart findet vom 23. bis 27. Juli 2025 statt und bringt damit erstmals eine gezielte Queer-Cinema-Programmierung in direkter Verbindung mit den Stuttgart Pride-Feierlichkeiten am 26. Juli 2025. Das Festival hat sich seit seiner Gründung 2004 als eines der bedeutendsten indischen Filmfestivals Europas etabliert und wird vom Filmbüro Baden-Württemberg organisiert.

Internationale Premieren und gesellschaftskritische Themen im Fokus

Den Höhepunkt des queeren Filmprogramms bildet der Spielfilm „We are Faheem & Karun“ des bekannten indischen Gay-Aktivisten und Regisseurs Onir. Der Film erzählt die Geschichte einer verbotenen Liebe zwischen dem südindischen Soldaten Karun und Faheem, einem Wachposten nahe der pakistanischen Grenze. Die Produktion thematisiert die Herausforderungen queerer Menschen im toxischen Militärmilieu und die gesellschaftlichen Barrieren, die Homosexualität in konservativen Strukturen entgegenstehen.

Das vielfältige Programm umfasst neben diesem Hauptwerk mehrere Dokumentarfilme und Kurzfilme, die unterschiedliche Aspekte queerer Identität in der indischen Gesellschaft beleuchten. Besonders hervorzuheben ist „Amma’s Pride“ von Shiva Krish, der die Geschichte der Transgender-Frau Srija erzählt, die in Tamil Nadu um die staatliche Anerkennung ihrer Ehe mit einem Cis-Mann kämpft.

Die Europapremiere von „The Story of Vuvraj and Shahajahan“ von Santosh Ram zeigt die heimliche Liebe zwischen einem Dorfbewohner und einem Armreifverkäufer in einer Gesellschaft, die Homosexualität ablehnt. Diese authentischen Geschichten spiegeln die komplexen gesellschaftlichen Realitäten wider, mit denen LGBTQIA+-Menschen in verschiedenen Regionen Indiens konfrontiert sind.

Europas größtes indisches Filmfestival mit 71 aktuellen Produktionen

Das Indische Filmfestival Stuttgart ist eines der größten indischen Filmfestivals in Europa und wird seit 2004 jährlich fünftägig im Juli vom Filmbüro Baden-Württemberg veranstaltet. Das diesjährige Festival präsentiert insgesamt 71 aktuelle Filmproduktionen aus allen indischen Filmregionen, darunter 22 Spielfilme, 24 Kurzfilme und 20 Dokumentarfilme.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung weiblicher Filmschaffender: Bei zwölf der gezeigten Filme führten Frauen Regie, was die wachsende Bedeutung von Regisseurinnen im indischen Kino unterstreicht. Die Filme werden in Originalfassung mit Untertiteln gezeigt, um die authentische Kinoerfahrung zu bewahren.

Das Festival kooperiert mit verschiedenen lokalen Partnern, darunter das Lindenmuseum Stuttgart, die International Class der Filmakademie Baden-Württemberg und das Theater am Faden, das indische Live-Musik beisteuert. Diese Zusammenarbeit verstärkt den kulturellen Austausch und macht das Festival zu einem wichtigen Ereignis für die Stuttgarter Kulturszene.

Den Abschluss bildet die Verleihung der begehrten Filmpreise „German Star of India“ im Gesamtwert von 3.000 Euro, die herausragende Leistungen im indischen Kino würdigen. Das Festival etabliert Stuttgart damit für fünf Tage als den wichtigsten europäischen Schauplatz für indisches Kino und fördert gleichzeitig das Verständnis für die Vielfalt der indischen Gesellschaft und Kultur.

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