Immer mehr Homosexuellenverbände fordern, die Olympischen Spiele 2014 im russischen Sotschi müssten boykottiert werden. Dabei zielt ihr Engagement auf etwas ab, wo es den Veranstaltern besonders weh tun würde: Geld.
So will die US-LGBT-Organisation „Human Rights Campaign“ (HRC) erreichen, dass die großen TV-Sender des Landes nicht über die Eröffnungsfeier berichten. Ein ähnliches Engagement gibt es in Italien und in den nordischen Ländern. Russland hat erhebliche Mittel in die Infrastruktur Sotschis gesteckt, Geld, das durch die TV-Übertragungsrechte wieder reinkommen soll.
Würden große Sender wie NBC sich weltweit aus der Berichterstattung ausklinken und dafür, so die Forderung der HRC, über die staatlich reglementierte Homophobie in Russland berichten, käme das die Veranstalter teuer zu stehen. Und der erhebliche Imageschaden wäre in dieser Negativrechnung noch nicht mal beinhaltet. Erste Reaktionen von NBC zeigen, dass man darüber nachdenke. Auf jeden Fall werde NBC über mögliche Repressalien gegen Homosexuelle während der Spiele berichten. Auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) scheint in Sorge zu sein über die Entwicklungen in Russland und hat in einem Schreiben kritisch nachgefragt, ob das umstrittene „Gesetz gegen Homosexuelle Propaganda“ auch während der Olympischen Spiele gelte. Die Antwort der russischen Regierung: Nein. So ist das eben, wenn das liebe Geld ins Spiel kommt…
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