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Homosexuelle: Mangelnde Toleranz an Schulen

© Torsten Seiler /CC-BY-SA 2.0 (via Wikimedia Commons)

„… und das ist auch gut so! Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an der Schule.“ So lautete eine Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Berlin. Dort beklagten verschiedene Initiativen für die Gleichbehandlung sexueller Minderheiten, dass es zu wenig Toleranz an den Schulen gebe, und Homosexualität oft totgeschwiegen werde.

So würden während der Christopher Street Days (CSD) an den allermeisten Schulen in Deutschland weiterhin keine Regenbogenflaggen gehisst. Und Lehrer, die Kontaktpersonen zum Thema „Sexuelle Vielfalt“ seien, gäbe es kaum. „Würden Sie sich outen?“ fragte während der FES-Tagung Conny Kempe-Schälicke, Lehrerin am Lise-Meitner-Oberstufenzentrum in Berlin, ins Publikum. Es kam, wie sie es sich wohl vorstellte: Niemand bekannte sich. Seit langem engagiert sich Frau Kempe-Schälicke dafür, dass Homosexualität stärker an den Schulen thematisiert wird. Bisher sei es so, dass die Schulverantwortlichen grundsätzlich davon ausgehen, dass alle heterosexuell seien. Dies könne so nicht weitergehen, da waren sich die Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer einig. Zwar sei in den Rahmenplänen das Thema „Sexuelle Vielfalt“ fest verankert. Doch wüssten viele Lehrerinnen und Lehrer nicht recht, wie sie das in den Unterricht integrieren sollen. Die Lehrkräfte bräuchten somit einen stärkeren Zugang zu Internetportalen wie Queerhistory.de und entsprechende Schulungen, so ein wesentliches Ergebnis der FES-Tagung.

Foto: © Torsten Seiler /CC-BY-SA 2.0 (via Wikimedia Commons)

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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