Homorechte: Bald ist selbst Vietnam weiter als Deutschland!

Die Regierung im sozialistischen Vietnam plant, die bestehenden Ehegesetze zu ändern. In absehbarer Zeit sollen nach Ansicht des Justizministeriums auch Homosexuelle heiraten und Kinder adoptieren dürfen. Mehr noch: Auch eine steuerliche Gleichstellung mit Heterosexuellen soll es geben. Das hat jetzt der vietnamesische Vize-Gesundheitsminister Nguyen Viet Tien in einem Interview mit der Zeitung „Than Nien“ bekräftigt. Seine Begründung ist bestechend simpel: „Homosexuelle haben dieselben Rechte wie jeder andere auch!“ Selbstverständlich ist eine solche Aussage nicht, denn bisher sind Homosexuellen-Organisationen im Land verboten und Homosexualität gilt in den Augen vieler Vietnamesen gerade auf dem Land als „asozial“. Hier soll es eine verstärkte Aufklärung geben, und Gay-Organisationen sollen nun legalisiert werden. Die vietnamesische Regierung hat offenbar registriert, dass immer mehr lesbische und schwule Menschen selbstbewusst an die Öffentlichkeit treten. Gleichwohl ist das Pflänzchen noch klein. So gibt es in Hanoi, der acht Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt, gerade einmal drei Gay-Kneipen. Im vergangenen Jahr fand auch die erste Gay-Pride-Parade in Hanoi statt – mit gerade einmal 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Parade war von den Behörden nicht genehmigt worden. Gleichwohl schritten die Ordnungsbehörden nicht ein. Vietnam wäre das erste asiatische Land, das Homosexuellen derart weitreichende Zugeständnisse macht.