HIV: Neue Chancen auf Heilung?

Die Ergebnisse von Experimenten mit infizierten Rhesusaffen haben bei den beteiligten Forschern die Hoffnung geweckt, Infektionen mit HI-Viren eines Tages eindämmen zu können.
Sie injizierten im Labor hergestellte immunologisch aktive Eiweißstoffe in das Blut der Affen, die an einer HIV-ähnlichen Infektion litten (bei Affen heißt diese SHIV – die Red.). Schon nach ein bis zwei Antikörper-Spritzen reduzierte sich die Zahl der Viren im Körper der Tiere drastisch. Zum Verständnis: Die Antikörper bekämpfen diejenigen Körperzellen eines Patienten, die bereits mit HIV infiziert sind. Denn diese Zellen produzieren das Hüllprotein des Virus und gegen eben dieses Hüllprotein richten sich die Antikörper. Ein weiterer Effekt: Die Antikörper binden sich an freie Viruspartikel im Blut, es können dann zweierlei Effekte entstehen. Erstens: Natürliche Killerzellen vernichten die erkannten Zellen. Das wiederum bewirkt, dass die Viren von sogenannten Fresszellen aufgenommen und verdaut werden. Wermutstropfen bei diesen Experimenten: Die positive Wirkung hielt bei den Rhesusaffen nur an die fünfzig Tage an, dann waren die hilfreichen Antikörper aus dem Blut verschwunden und die im Blut verbliebenen Viren vermehrten sich wieder: „Bemerkenswert ist jedoch, dass bei einem Teil der Tiere, und zwar bei denjenigen, die zu Beginn der Therapie eher geringe Virusmengen im Blut aufwiesen, der Effekt anhielt und die Viren nicht nachweisbar blieben“, so der Virologe Dan Barouch vom Beth Israel Deaconess Medical Center im amerikanischen Boston. Gerade dieser Effekt, so Barouch weiter, sei es, der die Forscher nun hoffen lässt, dass HI-Viren sich vielleicht ganz aus dem Körper entfernen lassen.