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Gleiche Liebe – Gleiche Rechte! Homofeindlichkeit in Europa

© HR

Am 12. Mai erwartet uns auf ARTE ein Themenabend rund um das Motto: „Gleiche Liebe – Gleiche Rechte! Homofeindlichkeit in Europa“. Dafür wartet der Sender direkt mit zwei Erstausstrahlungen auf.

Los geht es um 20:15 Uhr mit der Dokumentation von Peter Gerhardt:

„Gleiche Liebe, falsche Liebe?!? Homophobie in Europa“

In Osteuropa fürchten immer mehr Schwule und Lesben, welche offen zu ihrer Sexualität stehen, um ihr Leben. Doch auch in den westlichen Ländern gibt es noch große Probleme mit Diskriminierungen und homophoben Übergriffen. Die Homo-Ehe spaltet die Gesellschaft und selbst beim Thema Blutspende grenzt man alle schwulen Männer pauschal aus. Vieles verdeutlicht ganz unverblümt, dass im Hinblick auf einen besseren (gerechteren) Umgang mit Homosexuellen noch ein weiter Weg bevor steht.

Kurzbeschreibung:

Zwei Drittel aller Schwulen und Lesben in der EU trauen sich nicht, öffentlich mit ihrem Partner Händchen zu halten, fast jeder zweite Homosexuelle erlebt Diskriminierung, jeder fünfte sogar körperliche Gewalt. Das ist das erschreckende Fazit einer Studie der EU-Grundrechte-Kommission vor knapp zwei Jahren. Verbessert an dieser Lage hat sich bis heute kaum etwas.

Diese Homophobie ist nicht nur ein Gefühl. Sie äußert sich in realer Benachteiligung und oft sogar in brutaler Gewalt. In vielen Ländern vor allem in Mittel- und Osteuropa müssen Lesben und Schwule, die offen zu ihrer Sexualität stehen, sogar um ihr Leben fürchten. In einer Nacht, Anfang 2013 wurden Olivier Couderc und Wilfred de Bruijn mitten in Paris überfallen. Einer der Beiden erlitt schwerste Verletzungen. Der einzige Grund für diesen Überfall: Olivier Couderc und Wilfred de Bruijn sind schwul. Sie sind Hand in Hand durch die Stadt geschlendert. Fälle wie diesen gibt es überall in ganz Europa.
Spätestens die großen Demonstrationen 2013 in Frankreich haben gezeigt, dass ein Problem, welches viele in Westeuropa für längst überwunden hielten, noch lange nicht beseitigt ist: Der Hass auf Homosexuelle.
Geschürt wird diese Homophobie von rechten Politikern aber auch von Intellektuellen wie etwa dem deutschen Schriftsteller Akif Pirinçci. In seinem neuesten Buch hetzt Pirinçci offen gegen die vermeintliche „Verschwulung“ der Gesellschaft. Seine Schmähschrift gegen Homosexuelle stand in Deutschland wochenlang weit oben auf der Bestsellerliste.
In seiner Dokumentation zeigt Peter Gerhardt die Auswirkungen von Homophobie in Frankreich, Deutschland, Litauen und Ungarn. Zu Gehör kommen die Homohasser, welche erklären, warum sie so verbissen gegen die Gleichstellung von Homosexuellen ankämpfen. Im Gespräch mit den Opfern von Übergriffen zeigt sich, welch tiefe seelische Wunden Homophobie bei den Betroffenen hinterlässt. Die Reife einer Demokratie zeigt sich im Umgang mit gesellschaftlichen Minderheiten.

„Gleiche Liebe, falsche Liebe?!?“ 12. Mai 2015 – 20:15 Uhr ARTE
Dokumentation von Peter Gerhardt eine Produktion von hr/arte Deutschland 2015, 52 min. Erstausstrahlung.

Du sollst nicht schwul sein

Fundamentalistische Christen propagieren die Möglichkeit einer „Homoheilung“ und treiben junge menschen in schwere Krisen. Du sollst nicht schwul sein zeigt aber auch, was Lederfetisch mit der katholischen Kirche zu tun hat, weshalb ein Comiczeichner die Sexualmoral des Apostel Paulus erforscht und was dies alles mit Black Metal, einer düsteren Form von Heavy Metal, zu tun hat.

Kurzbeschreibung:

„Ein Mann soll keinen Geschlechtsverkehr mit einem anderen Mann haben, denn das ist abscheulich“ – Ob nun Bibel, Thora oder der Koran – die heiligen Bücher lehnen es allesamt ab: Homosexualität. Bis heute diktieren die jahrtausendalten Schriften den Umgang der Religionen mit ihren ungeliebten Söhnen und Töchtern. Sie gelten als krank oder vom Teufel besessen. Um ihrem Gott, ihrer Religionsgemeinde oder einfach nur der eigenen Familie zu gefallen, sollen die Homosexuellen umkehren, heterosexuell werden oder ein Leben lang verstecken spielen.

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Die Dokumentation zeigt, welchem psychischen Druck junge Schwule und Lesben mitten in Europa ausgesetzt sind, weil sie gläubig sind: ein homosexueller Muslim wird in einer Einwanderer-Gesellschaft, die nur echte Männer kennt, von der eigenen Familie mit dem Tod bedroht, verfolgt, zur Heirat gezwungen oder für immer verstoßen. Ein Katholik führt in katholisch-konservativen Kreisen sein Leben zwischen Selbsthass und Verdrängung. Einem schwulen orthodoxen Juden wird in der eigenen Gemeinde auf Verdacht nicht die hand gegeben. Ein Mitglied in bibeltreuen fundamental-evangelikalen Kreisen fühlt sich wie ein Gefangener einer Welt, in der Homosexualität geheilt werden muss, weil man sonst in der Hölle landet.
Und katholische Ärzte in Bayern versprechen Verzweifelten, ihren Leidensdruck mindern zu können.
Alles was auch nur mit dem Thema Homosexualität zu tun hat, ist in Kirchen und Moscheen oft tabu. So wehnt beispielsweise ein evangelischer Pfarrer das Ende der Welt nahen, und ein Bischof darf sich nicht für Schwule einsetzen. Doch es gibt auch Homosexuelle, die offen versuchen, dieses Tabu zu durchbrechen. Genau aus diesem Grund gründete sich in der französischen Hauptstadt Paris eine „queere“ Moschee, in der alle zusammen – egal ob Mann ob Frau, ob heterosexuell oder homosexuell – einen Platz finden können.
Gott und die Bürde mit den Schwulen: ein Film über verbotene Liebe und die Strategien, die Verbote zu umgehen, angebliche Heilungsmethoden, priesterliche Keuschheitsgelübde, Lügen, Ausgrenzung und das Bestreben, sich mit Gott zu versöhnen und sich die eigene Religion nicht wegzunehmen zu lassen. In seinem Film zeigt Marco Giacopuzzi, wie inmitten von Europa junge Menschen an Gott verzweifeln, weil seine Diener auf Erden sie nicht so sein lassen, wie sie sind.

„Du sollst nicht schwul sein“ 12. Mai 2015 – 21:10 Uhr ARTE
Dokumentation von Marco Giacopuzzi eine Produktion von hr/arte Deutschland 2015, 52 min. Erstausstrahlung

Weitere Informationen zu den Dokumentationen sowie die Termine der Wiederholungen findet ihr unter www.arte.tv/guide

Written by Maik Friedrich

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