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Europa: Wo es die Homo-Ehe gibt und wo nicht

Das Nein der Kroaten zur Homo-Ehe (queerpride.de berichtete) bereitet Politikern der Europäischen Union (EU) massive Kopfschmerzen. Ein Blick auf die Europakarte zeigt nämlich: Die Homo-Ehe ist längst nicht überall erlaubt. Dies aber widerspricht geltenden Antidiskriminierungs-Regelungen der EU.
So ist die Homo-Ehe inzwischen in mehreren Ländern vollumfänglich anerkannt. Eine rechtliche Gleichstellung von homosexuellen mit heterosexuellen Lebenspartnerschaften gibt es somit in Island, Portugal, Spanien, Frankreich, Andorra, Belgien, Großbritannien, Niederlande, Norwegen und Schweden. Gesetzlich anerkannt, doch in der Umsetzung noch immer mit Schwierigkeiten behaftet, ist die Homo-Ehe in Deutschland, Schweiz, Österreich, Tschechien, Ungarn und Irland. Verboten ist die Homo-Ehe hingegen in Polen, Serbien, Bulgarien, Montenegro, Litauen, Lettland und – wie jüngst in einem Referendum festgestellt worden ist – in Kroatien. Deshalb sehen immer mehr hochrangige EU-Parlamentarier, dass die letztgenannten Länder eigentlich gegen die Anti-Diskriminierungsrichtlinie verstoßen, in der auch die Homosexuellen benannt sind, und die bei Mitgliedern der EU fest verankert ist. Deshalb deuten Kommissionsmitglieder bereits Strafmaßnahmen an, die darin bestehen könnten, den betreffenden Länder EU-Gelder vorzuenthalten.

Foto: © Maycoll F. Vieira /CC-BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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