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Es ist 5 vor 12 – Flüchtlingshilfe in Berlin

© Assenmacher / CC-BY-SA3.0 (via Wikimedia Commons)

Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe

Die Vorstände der Berliner Aids-Hilfe (BAH) und des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) danken den Berlinerinnen und Berliner, welche in den vergangenen Wochen die medizinische Erstversorgung vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) im Rahmen der Initiative „Moabit hilft“ sicher gestellt haben. Unter ihnen waren mehrere Ehrenamtliche von BAH und LSVD.

Johanna Hassout, die Leiterin des Zentrums für Migranten, Lesben und Schwule beim LSVD und ehrenamtliche Koordinatorin für die medizinische Erstversorgung sagte dazu: „In den vergangenen Wochen war viel zivilgesellschaftliches Engagement notwendig, da es an der medizinischen Versorgung mangelte und die hygienischen Bedingungen unhaltbar waren. Zudem fehlten Lebensmittel und ausreichend Trinkwasser. Das LAGeSo hat gestern angekündigt, dass die medizinische Basisversorgung für unregistrierte Flüchtlinge durch die Behörde in Zusammenarbeit mit der Berliner Ärztekammer ab sofort gewährleistet wird. Jedoch wurde auch heute Morgen die medizinische Versorgung durch das LAGeSo nicht sichergestellt. Das muss sich dringend ändern.“

Zehra Can vom Vorstand der Berliner Aids-Hilfe betonte: „Der bisherige Umgang mit den ankommenden Flüchtlingen durch die staatlichen Stellen in Berlin ist unwürdig. Wir appellieren an den Berliner Senat, dem schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen. Trotz zahlreicher Ankündigungen ist die Situation weiterhin ernst. Auch Flüchtlinge, die sehr schwer an AIDS erkrankt sind, haben bisher nicht unmittelbar die für sie lebenswichtigen Medikamente erhalten. Wir bieten der Koordinierungsgruppe beim LAGeSo unsere Beratungskompetenz zu HIV und AIDS an. Darüber hinaus fordern wir die rasche Einführung der angekündigten Gesundheitskarte für Flüchtlinge und einen anonymen Krankenschein, damit sämtliche Flüchtlinge das Grundrecht auf Gesundheit wahrnehmen können.“

Protest vor dem Amtssitz von Senator Mario Czaja

Gerade die Gewalt gegen Homo- und Transsexuelle ist in den Flüchtlingsunterkünften sehr hoch, deshalb fordert der Lesben- und Schwulenverband und die Berliner Aids-Hilfe den Berliner Senat auf, der besonderen Schutzbedürftigkeit dieser Menschen gerecht zu werden.

Am morgigen Mittwoch um 11.55 Uhr findet eine Protestkundgebung vor der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales statt. Unter dem Motto „Es ist 5 vor 12, Herr Czaja“ ruft die Initiative „B2 Aktion Plus“ zur Teilnahme auf. Auch die Berliner-Aidshilfe und der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg werden sich beteiligen.

Wann?: Mittwoch, 26. August 2015, 11.55 Uhr
Was?: Protestkundgebung für die Rechte von Flüchtlingen
Wo?: Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales in der Oranienstraße 106, 10969 Berlin

www.berlin-aidshilfe.de
www.berlin.lsvd.de

Written by Maik Friedrich

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