Am Samstag verwandelte sich die Bremerhavener Innenstadt in ein buntes, kraftvolles Zeichen für Demokratie, Gleichberechtigung und die Rechte der queeren Community. Der Christopher Street Day (CSD) Bremerhaven 2025 stand unter dem Motto „Nie wieder still – loud and proud“ und zog nach Angaben des Veranstalters, dem CSD Bremen + Bremerhaven e. V., zwischen 1.000 und 1.200 Menschen an. Trotz vereinzelter kleiner Gruppen mit rechter Gesinnung verlief die Demonstration laut Veranstalter friedlich und selbstbewusst.
Die Demonstration startete am Historischen Museum und endete mit einer großen Kundgebung auf dem Theodor-Heuss-Platz. Dort sorgte ein vielseitiges Bühnenprogramm für politischen Diskurs und Unterhaltung. Neben empowernden Redebeiträgen und musikalischen Acts fand ein politischer Talk statt, an dem unter anderem Vertreter*innen der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) teilnahmen. Die zentrale Botschaft: Demokratie lebt vom Mitmachen – gerade in Zeiten eines zunehmenden gesellschaftlichen Rechtsrucks.
Politische Haltung und Feier vereint: Bremerhaven zeigt Gesicht
Mit dem diesjährigen Motto „Nie wieder still – loud and proud“ knüpfte der CSD Bremerhaven an die politischen Wurzeln der Pride-Bewegung an. Der erste Christopher Street Day geht auf den Stonewall-Aufstand in New York 1969 zurück. Auch heute, 56 Jahre später, ist die Botschaft aktueller denn je. Laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurden 2024 in Deutschland erneut steigende Zahlen queerfeindlicher Übergriffe registriert. Umso wichtiger war es, mit dem CSD Bremerhaven ein sichtbares und lautstarkes Zeichen für eine offene und solidarische Gesellschaft zu setzen.
Die Veranstaltung wurde von einem breiten Bündnis aus Organisationen, Ehrenamtlichen und Sicherheitskräften unterstützt. Die Polizei Bremen bestätigte am Sonntagmorgen, dass der CSD bis auf kleinere Zwischenrufe und provokante Auftritte rechter Gruppierungen störungsfrei ablief. Ein Sprecher der Polizei lobte die gute Zusammenarbeit mit den Veranstaltern und betonte die insgesamt positive Atmosphäre.
Mit dem CSD Bremerhaven 2025 reiht sich die Stadt in eine Reihe bundesweiter Veranstaltungen ein, die in diesem Jahr wieder mehr Teilnehmende verzeichnen konnten. Laut dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) wächst das Interesse an Pride-Veranstaltungen wieder deutlich, nachdem die Corona-Pandemie zeitweise für Einschränkungen gesorgt hatte. Auch kleinere Städte wie Bremerhaven setzen damit deutliche Signale gegen Intoleranz und Ausgrenzung.
