Der Veranstalter, die meisten Gäste und auch die Medien waren sich einig: Der CSD am vergangenen Samstag in München war ein voller Erfolg. Und auch über den Grund für den Erfolg herrschte weitgehend Einigkeit: Es wurde mehr Wert auf politische Inhalte gelegt.
Zu laut war in den letzten Jahren die Kritik am Münchner CSD geworden. Die an sich politische Demonstration verkomme immer mehr zu einem Karnevalszug, so war es vernehmlich zu hören.
Deshalb bemühten sich die Veranstalter in diesem Jahr, stärker an die Ursprünge des CSD zu erinnern, an das Jahr 1969 also, als sich Homosexuelle im New Yorker Greenwich Village erstmals heftig gegen eine sie diskriminierende Polizei zur Wehr setzten. Das Motto des diesjährigen CSD in Bayerns Hauptstadt lautete passenderweise: „Wir wählen – gleiche Rechte und Akzeptanz!“
CSD-Schirmherr seit 20 Jahren: Christian Ude (SPD)
Dass der CSD 2013 politischer war als in den Jahren zuvor, lag aber auch an den bevorstehenden Bundestagswahlen am 22. September. Dies bestätigte Rita Braaz vom CSD-Organisationskomitee. So wurden etliche Themen angesprochen, zum Beispiel das Adoptionsrecht für Homosexuelle:
„Die Geduld der Community mit der Blockadepolitik von Schwarz-Gelb ist vorbei“, sagte Frau Braaz bereits im Vorfeld des CSD. Auch die aktuelle homofeindliche Politik in Russland wurde thematisiert. Schirmherr des Münchner CSD war in diesem Jahr Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD), der seine Rolle souverän ausfüllte. Was nicht wirklich verwundert, denn er ist seit zwei Jahrzehnten schon der Schirmherr.
Bild: flickr.com/jerome_Munich