in

Bilderbuch: Zwei Mamas für Oscar

Zwei Mamas für Oscar

Aus einem Wunsch zu einem Bilderbuch über eine Familie von zwei Mamas wurde Wirklichkeit. Susanne Scheerer als Autorin und Annagele von Sperber als Illustratorin haben das Thema Regenbogenfamilie mit diesem Projekt anschaulich und kinderecht erzählt.

Wie kommt es, dass Oscar zwei Mamas hat, fragt sich Tilly. Ihre große Schwester Frieda erklärt ihr, dass Oscars Mamas sich sehnlichst ein Kind gewünscht hatten, doch leider vergeblich.

Dann lernten sie Tillys und Friedas Eltern kennen, und Oscars Mamas bekamen von Friedas und Tillys Papa Samen gespendet. So kam schließlich Oscar zur Welt, und aus einem großen Wunsch wurde ein noch größeres Wunder.

Wie ist die Idee zum Bilderbuch entstanden?

Die Geschichte ist unsere Geschichte. Mein Mann wurde 2014 von zwei lesbischen Freundinnen gefragt, ob er sich vorstellen könnte Samen zu spenden, damit sie ein Baby bekommen können. Wir haben sofort das Gefühl gehabt, ja, das müssen wir machen.

Wenn wir in einer Gesellschaft leben wollen, wo es Regenbogen-Familien gibt, können wir nicht nur darüber reden. Dann müssen wir es tun. Wir haben ein halbes Jahr geredet, recherchiert und in uns hinein gespürt und dann ging es los. Nach einem halben Jahr Versuch mit Becher-Methode war die Freundin schwanger.

Ich habe das Bilderbuch geschrieben, weil ich es für unsere Kinder gebraucht habe und es kein Buch dazu gab. Ich wollte eine Geschichte haben, die von der Sehnsucht erzählt und unserem Bedürfnis zu helfen. Ein Buch was hilft zu verstehen.

Im Jahr 2014 habe ich bereits einen Artikel zu dieser Thematik im Missy-Magazine veröffentlicht.

page1image1760160

Wie sah die Zusammenarbeit zum Buch aus?

Es gab eine sehr enge und erfüllende Zusammenarbeit mit Simone, der Lektorin, die auf demselben Weg ihr Sehnsuchtskind bekommen hat. Es war unfassbar wichtig, eine Stimme im Team zu haben, die von den Untiefen und Ängsten und Sehnsüchten sprechen kann, die mit dieser marginalisierten Position kommen.

Annabelle die Illustratorin hat sich sehr in unsere Köpfe und unsere Geschichte gefuchst. Sie hat eine Bildwelt entworfen, in der ich mich und uns wieder finde.

Voller Farben und Fantasie und Witz aber auch Traurigkeit. Sie hat meine Beschreibungen der Charaktere und meinen Wunsch nach Diversität sehr, sehr ernstgenommen.

Was ist Ihnen beiden bei dem Buch besonders wichtig?

An dem Buch sind mir zwei Sachen sehr wichtig. Der Fokus auf die Perspektive der beiden Frauen. Die Hürden und die Abhängigkeit denen Menschen ausgesetzt sind, die aus der gesellschaftlichen Norm fallen. Die Verzweiflung wenn kein Weg in Aussicht ist.

Und gleichzeitig das Mitgefühl und die Solidarität die es braucht um einen Weg zu finden. Ich habe versucht einen kindgerechten Weg zu finden um darüber zu sprechen, was es heißt, Privilegien zu teilen.

page1image1755232

15,00 € (D) / 15,50 € (A)
ISBN 978-3-7707-0084-4 Erscheinungstermin: 20. August 2018

My Gay Eye – Hommage an Tom of Finland

8. Filmfest homochrom in Köln und Dortmund mit freiem Eintritt