In Berlin ist ein Teil einer Straße zu Ehren eines Pioniers der Homo-Bewegung umbenannt worden. Die LGBT-Szene kann nun gleich zweifach jubeln. Doch gibt es auch einen Wermutstropfen.
Nicht nur, dass mit der Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße mittem im LGBT-Kiez um den Nollendorfplatz ein Pionier der Homosexuellenbewegung geehrt wird. Mit der „Einemstraße“ wurde gleichzeitig ein Name aus dem Stadtbild getilgt eines preussischen Kriegsministers und Homohassers, der darüberhinaus von den Nationalsozialisten glühend verehrt wurde. Bereits 1867 hatte Karl-Heinrich Ulrichs während eines Kongresses gefordert, alle Anti-Homo-Gesetze abzuschaffen, was zu tumultartigen Ausfällen im Publikum führte. Damit ist er bis heute eine Inspiration für die, die sich innerhalb der LGBT-Community gegen jegliche Form der Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender engagieren. Gleichwohl gibt es aber auch einen Wermutstropfen. Die Umbenennung ist bislang nur im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg rechtsgültig. Doch zieht sich die Straße bis in den Bezirk Mitte hinein, und hier stehen Teile der Bezirksverordnetenversammlung einer Umbenennung kritisch gegenüber. queerpride.de bleibt also dran.
Foto: Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße in Hannover; © Bernd Schwabe /CC-BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)