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Beck kritisiert Diversity-Seminar: Sexuelle Orientierung und Identität in der Bundeswehr

Volker Beck
© Angelika Kohlmeier

Volker Beck äußert Kritik an einer Seminarankündigung von Verteidigungsministerin von der Leyen und der Reaktionen aus der Koalition hierzu. Die Kritik an Ministerin von der Leyen wegen des Seminars „Startschuss für mehr Vielfalt“ (Chancengerechtigtkeit von Angehörigen sexueller Minderheiten) ist peinlich, reaktionär und spießig. Beck dazu weiter: „Dass CSU und AfD aufgrund der faktenwidrigen BILD-Kampagne gegen das „Sex-Seminar“ mit Stammtischzoten hetzen, war nicht anders zu erwarten. Dass die SPD in diesen Chor einstimmt ist eine peinlich Entgleisung.“

Arnold hat damit die SPD als Partei der Vielfalt und Gleichstellung bis auf die Knochen blamiert. Er hat gezeigt, dass er ein Bild von Personalführung eines Spießers aus dem letzten Jahrhundert hat.

Volker Beck legte dazu nach: „Wer Respekt und Chancengerechtigkeit für Lesben, Schwule und Trans* denunziert, nach dem Motto es gäbe Wichtigeres, hat nicht verstanden, dass der Staat die Aufgabe hat, gleiche Würde, gleiche Rechte und gleiche Chancen für alle
Bürger*innen zu garantieren.“

Diversity-Seminare wie „Sexuelle Orientierung und Identität in der Bundeswehr“ gehören heute zum Mangementprogramm der Personalführung jedes modernen Großunternehmen. Nur so können die Kompetenzen aller in einer Einrichtung wie der Bundeswehr oder einem Unternehmen mobilisiert werden. Gut, dass das die Ministerin verstanden hat. Wenn es darum geht, es in ihrer Koalition zu vermitteln, helfen die Grünen gerne nach, so Beck.

Hintergrund der scharfen Kritik von Beck ist die Ankündigung von Verteidigungsministerin von der Leyen, über 200 hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Militär sowie Angehörige sexueller Minderheiten zum Austausch über das Thema einzuladen. Ziel des Seminars ist es, die Akzeptanz für sexuelle Minderheiten zu stärken und die Bundeswehr als ein „offenes und tolerantes Umfeld“ zu zeichnen, in dem sich alle Mitarbeiter einbringen können – „unabhängig von ihrem Geschlecht, Alter, ihrer Herkunft, Religion oder physischen und psychischen Einschränkungen und natürlich ihrer sexuellen Orientierung und Identität“.

Die „Bild“ machte hieraus ein „Sex-Seminar bei der Bundeswehr“. SPD-Politiker Rainer Arnold äußerte sich hierzu: „Die Ministerin hält wichtige Themen von ihrem Schreibtisch fern, wie die Tatsache, dass Rüstungsprojekte sich in ihrer Amtszeit weiter verlangsamt haben. Es ist schon erstaunlich, wo sie Prioritäten setzt. Mehr Akzeptanz für Frauen und sexuelle Vielfalt in der Truppe erreicht man ja nicht mit einem Seminar für Abgeordnete und Wirtschaftsvertreter.“

Bild: © Angelika Kohlmeier.

Written by Marco Steinert

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