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Australien: Doch keine Öffnung der Ehe für Homosexuelle

Dumm gelaufen, denn am Ende fehlte nur eine Stimme: Mit 21 zu 19 Stimmen lehnte der Rechtsausschuss des Regionalparlaments von New South Wales die Öffnung der Ehe für Homosexuelle ab.
Dabei sah es zu Beginn der Beratungen noch ausgesprochen gut aus, denn mehrere Abgeordnete unterschiedlicher Parteien machten sich für das Gesetz stark. Doch in letzter Minute bekam der Premierminister des australischen Bundesstaates, Barry O´Farrell, kalte Füße und zog seine Unterstützung zurück. Grund: In seinen Augen müsse hier eine Regelung her, die für das gesamte Australien bindend sei. Die Stimmung im Rechtsausschuss war angespannt und sehr emotional, vor allem in dem Moment, als die Abgeordnete Heather Westwood den Brief eines Barbesitzers in Sidney vorlas: „Kein normal denkender Australier möchte von Schwuchteln hören, die heiraten wollen. Die Ehe ist nichts für Schwuchteln und lesbische Schlampen.“ Fassungslos las Frau Westwood dies vor und bekannte am Ende ihrer Rede: „Schwul oder lesbisch zu sein ist normal, es ist natürlich, keine Entscheidung. Es ist die Diskriminierung, die unnatürlich ist.“

Foto: © Alex Dawson /CC-BY-SA 2.0 (va Wikimedia Commons)

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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