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AfD wegen Homophobie ausgeladen!

Die Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) ist wegen des Vorwurfs der Homophobie von einem Nürnberger Gastronom ausgeladen worden. Ursprünglich wollte die AfD im „Marientorzwinger“ eine Wahlkampfveranstaltung absolvieren, doch der Wirt Tim Hartinger (31) machte der Alternative für Deutschland einen dicken Strich durch die Rechnung.

Veranstaltungshinweis von Beatrix von Storch

Das Perfide an der Buchung: Hartinger lässt die Rechtsaußen-Partei wegen diverser homophober Ausfälle sowieso nicht in seine Räumlichkeiten, also mietete eine Privatperson die „Kaiserstube“ an. Erst als Hartinger im Netz einen entsprechenden Veranstaltungshinweis der AfD-Politikerin Beatrix von Storch (Foto) fand, war ihm klar, wer hinter der „Privatperson“ steckte.

Er lud die AfD wieder aus. Wie Nürnberger Medien berichten, hält der Gastronom die Thesen von Frau von Storch und ihren eigenen Mitstreitern für derart „unverdaulich“, dass er ein generelles Hausverbot für die Partei erteilt hat. Einige seiner Mitarbeiter seien halt homosexuell, so Hartinger. Denen könne er die AfD nicht zumuten. Die „Allianz gegen Rechtsextremismus“ gibt Hartinger recht.

In einer Broschüre, die sich speziell an Gastwirte richtet, wird ausgeführt: „Sie sind nicht verpflichtet, an rechtsextreme Personen zu vermieten, und haben bei der Formulierung der vertraglichen Regelungen einen großen Handlungsspielraum.“

Keine Reaktion auf Interview-Anfrage

Der Nürnberger Parteichef Martin Sichert hat inzwischen erklärt, man habe sich als Alternative für Deutschland angemeldet, die Behauptungen des Wirts seien somit falsch. Apropos „Homophobie und AfD“. Nachdem die Partei eine Berichterstattung von queerpride.de stark kritisiert hatte, bat die Redaktion bei Frau von Storch um ein Interview.

Das ist nun vier Wochen her, eine Antwort haben wir bisher nicht erhalten.

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

Kommentar: Der Berliner CSD e. V. lernt nichts dazu!

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