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Weil er Männer als Sex-Sklaven vermietete: Andras V. muss 11 Jahre in Haft

Männer als Sex-Sklaven
flickr.com/Victor/Prison/CC-BY-2.0

Männer als Sex-Sklaven – Seine Opfer waren auf der Suche nach einem besseren Leben in die USA gekommen: Andras V. soll mehrere Männer aus Ungarn zur Prostitution gezwungen haben. Ein 24-Jähriger zog jetzt gegen seinen Peiniger in Miami vor Gericht. Er sei starker Alkoholiker und leide bis heute unter den Folgen des erzwungenen Geschlechtsverkehrs.

Normalerweise sind es Frauen aus Osteuropa, deren Gutgläubigkeit von Sex-Verbrechern ausgenutzt wird, die sich irgendwann in schmierigen Hinterzimmern wieder finden, um unzähligen Freiern sexuell zur Verfügung zu stehen. Der aktuelle Fall aus Miami (Florida/USA) ist so besonders, weil die Opfer hier allesamt Männer sind, die zum Sex mit anderen Männern gezwungen wurden.

Männer als Sex-Sklaven: Opfer hoffte auf das schnelle Geld

Das 24 Jahr alte Opfer lockte das Versprechen, in den USA schnelles Geld verdienen zu können. Er habe die Vorstellung gehabt, nur wenige Monate in den USA bleiben zu wollen und schließlich mit einem Haufen Geld in der Tasche zurück nach Ungarn zu gehen. Stattdessen soll der Mann für den Zeitraum von mehr als einem Jahr in ein Zimmer gesperrt worden sein, in dem er rund um die Uhr an Freier vermietet worden sein soll – gegen seinen Willen.

Auch sollen Vergewaltigungen durch den Angeklagten und seine Helfer Gabor A. und Victor B. an der Tagesordnung gewesen, berichtet der Mann vor dem Gericht in Miami. Die Taten sollen von einer Webcam gefilmt und live ins Internet übertragen worden sein.

Die Täter drohten dem Mann seiner Familie in Ungarn etwas antun, wenn er sich weigern würde, mitzumachen. Um ihre Forderungen zu unterstreichen, sollen sie dabei auch mit einem Schwert gedroht haben. Victor B. soll sich außerdem als ungarischer Polizist ausgegeben und die Ausweisdokumente seines Opfers einbehalten haben.

Alkohol, psychische Probleme, soziale Isolation

Zeigte der Mann sich gegenüber seinen Peinigern gefügig, soll es Zigaretten und zusätzliche Nahrung gegeben haben. „Ich wurde 24 Stunden am Tag kontrolliert, sie haben mich benutzt, wie eine Maschine. Niemals durfte ich müde oder traurig wirken“, so das Opfer vor Gericht.

Der Mann ist heute psychisch stark angeschlagen und hat große Schwierigkeiten, sich im Alltag zurechtzufinden: „Es ist für mich schwer, unter Leute zu gehen. Ich habe angefangen zu trinken und alle meine Freunde verloren“.

Seine Aussage und die zweier weiterer Opfer, die jedoch selbst nicht anwesend waren, waren dem Gericht schließlich Beweis genug, um Andras V. zu 11 Jahren Gefängnis zu verurteilen.

LGBT-Aktivisten als Zuschauer des Prozesses

Erst 2012 hatte der Bundesstaat Florida seine Gesetze zum Menschenhandel verschärft. In ähnlichen Fällen waren die Opfer immer weiblichen Geschlechts. Zum ersten Mal klagten jetzt männliche Opfer gegen ihre Peiniger.

So sollen unter den Zuschauern im Prozess auch zahlreiche LGBT-Aktivisten gewesen sein, heißt es in der lokalen Tageszeitung „Miami Herald“. „Ihre Sexualität machte diese Männer zu Opfern“, sagte Francesco Duberli, Sprecher einer Organisation, die für die Rechte von Opfern sexueller Gewalt kämpft.

Das 24 Jahre alte Opfer lebt inzwischen wieder bei seiner Familie in Ungarn, ist aber für den Zeitraum der Verhandlung in die USA zurückgekehrt. Die Kosten wurden von der LGBT-Organisation „Ark of Freedom“ getragen.

Inzwischen habe der Mann geäußert sich vorstellen zu können, in die USA zurück zu kehren. „Ark of Freedom“ wolle ihn dabei unterstützen, heißt es.

Männer als Sex-Sklaven: Täter ist selbst auch Opfer

Der am Dienstag verurteilte Andras V. handelte offenbar nicht allein: Mit ihm angeklagt waren außerdem die Männer Gabor A. und Victor B. Alle drei sind, wie ihr 24 Jahre altes Opfer, gebürtige Ungarn. Opfer und Täter verbindet ein ähnliches Schicksal: So sollen alle Beteiligten in ihrem Heimatland Ungarn in großer Armut gelebt haben, wie der „Miami Herald“ berichtet. Kennengelernt haben sich Täter und Opfer offenbar dann über die Website GayRomeo.com.

Unterdessen stellte sich in der Verhandlung am Dienstag heraus, dass der Täter Andras V. einst selbst Opfer sexueller Gewalt gewesen sein soll. Er soll sogar gezwungen worden sein, einen anderen Mann zu heiraten, ließ er über seinen Anwalt mitteilen. Möglicherweise war dies ein Anlass für das Gericht, den Mann lediglich zu 11 Jahren Haft zu verurteilen. Normalerweise ist im Fall von schwerem Menschenhandel im Bundesstaat Florida eine lebenslange Haftstrafe (155 Jahre) vorgesehen.

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