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Spartacus kürt die homofreundlichsten Reiseländer 2014

Gay Flag
© Ludovic Bertron /CC-BY-SA 2.0 (via Wikimedia Commons)

Der Spartacus International Guide hat nun seinen aktuellen Gay Travel Index für das Jahr 2014 veröffentlicht. Darin legt die USA zu und Indien ist der größte Verlierer der Reiseländer 2014. Doch der Reihe nach.

Seit inzwischen mehr als 40 Jahren erscheint der Spartacus International Reiseführer für die Gay Community und informiert über die rechtliche Situation von Homosexuellen in insgesamt 138 Ländern. Dabei steht die Redaktion immer in engen Kontakt mit dem Auswärtigen Amt, den Botschaften der Bundesrepublik im Ausland und vielen LGBT-Aktivisten in aller Welt.

Durch neue Gesetze oder Verfassungen, welche die Homo-Ehe legalisieren oder neue Antidiskriminierungsrichtlinien zählen Länder die USA (+8 Plätze), Panama (+15), Taiwan (+14), Fiji (+14), Brasilien (+8), Thailand (+8), Chile (+8), Malta (+8), Neuseeland (+5) und Uruguay (+3) zu den Gewinnern des Jahres 2013.

Zu den Verlierern zählt eindeutig Indien, welches 2013 Homosexualität wieder als Strafbestand einführte und nun auf Platz 105. der Liste zurückrutschte.

Gewinner USA: Zwei wichtige Entscheidungen fällte der Supreme Curt der Vereinigten Staaten im Juni 2013. Erstens bleibt nach langen rechtlichen Diskussionen die Homo-Ehe in Kalifornien in Kraft und zweitens dürfen schwule und lesbische Ehen, welche in Bundesstaaten legal geschlossen wurden, nicht mehr von Vergünstigungen ausgeschlossen werden. Diese Urteile haben die Homo-Ehe in den USA nach vorn gebracht und viele Bundesstaaten haben die Legalisierung inzwischen vorangetrieben.

Verlierer Indien: Das höchste Gericht in Indien entschied, dass Homosexualität wieder strafbar sei. Aus diesem Grund ist Indien inzwischen weit nach unten in dem Spartacus International Guide gerutscht.Man kann nur hoffen, dass die Diskussionen um dieses Verbot anhalten und die Politik handelt.

Mexiko unter Beobachtung: Mexiko, das Partnerland der diesjährigen ITB, fällte im Jahr 2013 viele Urteile, welche die Rechte von Homosexuellen stärken sollen. Hier hinkt die Politik hinterher und es bleibt abzuwarten, ob die Gesetze von der Regierung an die Rechtsprechung angepasst werden. Mexiko rangiert im Index im oberen Mittelfeld auf Platz 40.

Deutschland unter Druck: Deutschland gilt in Sachen Homo-Rechte als Land des Stillstandes. Bundeskanzlerin Merkel sprach sich gegen die Homo-Ehe und gegen ein weiterführendes Adoptionsrecht aus. Nur das Bundesverfassungsgericht könnte nun die Gleichstellung von Schwulen und Lesben vorantreiben.

Wie auch im letzten Jahr zuvor sind Iran, Vereinigte Arabische Emirate und Russland Schlusslichter die Schlusslichter des Gay Travel Index 2014. Die Homophobie und generell homophobe Gesetzgebung in Russland gerieten durch die Olympischen Winterspiele in Sotchi verstärkt in den Fokus der Medien und gipfelten in Absagen einiger Staatsvertreter wie US Präsident Barack Obama, Bundespräsident Joachim Gauck und dem französischen Präsidenten François Hollande. Auch die Spitzenpositionen des Index bleiben unverändert: So liegt Schweden auf Platz 1, gefolgt von Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien, die sich zusammen den 2. Platz teilen.

Den ausführliche Gay Travel Index findet ihr unter: www.spartacusworld.com/gaytravelindex.pdf

Besucht auch Sie Spartacus Stand in Halle 3.1. / 108b auf der diesjährigen ITB Berlin vom 5. – 9. März 2014.

Bild: © Ludovic Bertron /CC-BY-SA 2.0 (via Wikimedia Commons).

Written by Lisa Wagner

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