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Kim Davis in Beugehaft

Kim Davis Gefängnis
© Screenshot

Nachdem sich derOberste Gerichtshof der USA am 26. Juni für die Eheöffnung entschied, war die Freude gross, in allen Bundesstaaten die Ehe auch für Lesben und Schwule eingehen zu können. Doch nicht alle Gegner der Ehe für Alle haben ihren Kampf aufgegeben. Der Widerstand gegen die Homoehe ist in konservativ geprägten Gegenden im Mittleren Westen und im Süden der USA aber weiter gross. Zum Star des Widerstandes ist Kim Davis geworden.

Wer ist Davis?

Davis ist Standesbeamtin im Rowan County, US-Bundesstaat Kentucky und weigert sich seit der Entscheidung des Supreme Courts die Formulare für die Eheschliessung nicht nur für lesbische und schwule Paare auszustellen, sondern auch für Heteros. Sie wolle als Christin nicht zu etwas gezwungen werden, womit sie gegen ihre Glaubensgrundsätze verstieße. Damit schaffte sie es gegenwärtig an die Spitze der Bewegung der Gegner der Eheöffnung. Genauso ist sie aber auch zum Feindbild einiger LGBT-Gruppen geworden.

Kim Davis vor Gericht

Vier Paare wehrten sich gegen die Verweigerungshaltng der Standesbeamtin und so landete ihr Fall vor Gericht. Mit Spannung wurde gestern in diesem Präzedenzfall eine Entscheidung des Bundesrichters David L. Bunning erwartet, welcher nach der Anhörung ihre sofortige Festnahme anordnete. Sie werde erst aus der Haft entlassen, wenn sie zusage, sich an geltendes Recht bei der Trauung von gleichgeschlechtlichen Paaren zu halten. „Man kann nicht von etwas getrennt sein, das in Herz und Seele ist.“, so Kim Davis als sie nach der letzten Entscheidung aus dem Gericht geführt wurde.

Davis Glaube als Mitglied der Apostolic Christian Church besage nach ihrer Aussage, dass die Ehe nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden kann. So die Begründung der Standesbeamtin. Erst am Dienstag hatte sie wieder ein weiteres homosexuelles Paar abgewiesen.

US-Wahlkampf

Mitunter bizarr muten einige der Reaktionen an, die nach der Entscheidung des Gerichts folgten. So brachte beispielsweise der republikanische Präsidentschaftsbewerber Mike Huckabee zum Ausdruck, dass er Davis habe ermutigen wollen und sich dafür bedankt, dass sie sich nicht der „Tyrannei der Richter“ unterwerfe. Auch beklatge er, die „Christenheit werde in den USA kriminalisiert“. Aber auch sein republikanischer Mitbewerber auf das Präsidentenamt, Rand Paul äußert sich: „Es sei absurd, jemand wegen seiner religiösen Freiheiten hinter Gittern zu bringen“.

Ein Sprecher des Weißen Hauses in Washington stellte im Fall Kim Davis hingegen vor der Presse dar, niemand sei befugt sich über geltendes Recht zu stellen.

Written by Marco Steinert

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