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Immer mehr homosexuelle Russen flüchten aus ihrem eigenen Land

© Roma Yandolin /CC-BY-SA 2.0 (via Wikimedia Commons)

Das Leben von Homosexuellen in Russland wird von Tag zu Tag schwerer. Sie werden bedroht, verprügelt und verlieren ihre Arbeit. Seit dem „Anti-Homogesetz“ von Präsident Putin hat sich die gesamte Lage noch weiter zugespitzt. Im Internet gibt es zahlreiche Videos, welche die brutalen Hetzjagden gegen Schwule und Lesben dokumentieren.

Eines der unzähligen Opfer ist Alex Kovkov. Im Gespräch mit der „Deutschen Welle“ erzählte er von seinem schweren Unfall mit Schädeltrauma und Schnittwunden im letzten Jahr. Als er dann in ein Krankenhaus kam verweigerte das medizinische Personal jegliche Hilfe. Dies aus dem trivialen Grund, dass Kovkov vorher den Ärzten mitteilte er habe HIV. Die unvorstellbare Antwort darauf: „Wir brauchen hier keine HIV-Infizierten in unserer Klinik“. Später fand er sich in der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses wieder und blieb auch dort blutend sich selbst überlassen.

Solche Situationen gehören inzwischen leider zum russischen Alltag. Homosexuelle werden verfolgt, gedemütigt, geschlagen. Sollten sie dann den Mut haben ihre Peiniger bei der Polizei anzuzeigen, dann werden sie im besten Fall von den Polizisten nur ausgelacht oder bekommen Antworten wie: „Ein Verbrechen wie Homophobie gibt es in Russland nicht“. Auch auf Hilfe von Passanten oder anderen Unbeteiligten kann sich kein Homosexueller in Russland mehr verlassen. Kaum jemand bringt den Mut auf um einem Opfer von homophoner Gewalt zu helfen.

Immer mehr Schwule und Lesben verlassen nun Russland. Kehren ihrem eigenen Heimatland den Rücken und versuchen ein neues, freieres Leben zu führen. So wie Alex Kovkov, suchen derzeit viele ihr Glück in den USA. Die Menschenrechtsorganisation „Spectrum“ hilft den „Flüchtlingen“ und unterstütz sie beim Asylantrag. Nach Jahren voller Angst, Mobbing, Gewalt und Kampf, möchten sie endlich wieder frei atmen können und ihre Sexualität nicht verstecken müssen. Kaum einer der Asylbewerber möchte je wieder nach Russland zurückkehren.

Written by Maik Friedrich

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