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CSD vs Fanmeile?

© Jörg Kanngießer/CC-BY-SA 2.0 (via Wikimedia Commons)

Mit ihren rund 700.000 Besuchern ist die Veranstaltung des Christopher Street Day die wohl größte und wichtigste Berlins. Dennoch: eine Genehmigung für die diesjährige Ausführung hat der Verein bis heute nicht erhalten. Robert Kastl, der Veranstalter des CSD, meinte dazu, es sei schön, wenn bald Klarheit herrschen würde. Kastl plante die Route (wie im Jahr zuvor) vom Kurfürstendamm bis zum Brandenburger Tor. Doch damit schneiden sich zwei Ereignisse – denn am 21. Juni 2014 (Tag des CSD, der an die große Demonstration für Gleichberechtigung von Homosexuellen in New York erinnern soll) soll auf der beliebten Straße des 17. Juni auch das WM-Vorrundspiel zwischen Deutschland und Ghana ausgestrahlt werden. Als Alternative für den CSD bietet sich eine vorgeschlagene Route, die vor dem Paul-Löbe-Haus endet. Aus Sicherheitsgründen könnte diese jedoch abgelehnt werden. Kastl entschied sich fortan erst einmal abzuwarten.

Auch wie die Fanmeile gesichert werden soll, ist noch unklar. Da streiten sich Veranstalter mit Stadtentwicklungsverwaltung und diese wiederum mit der Innenbehörde.
Fanmeile, nein – Zaun, ja? Hm, vielleicht lieber mehr Polizei? Aber wer kümmert sich dann um die Homos? Fußball ist auch wichtig! Et cetera, et cetera.

Es steht zur Frage, ob in einem Bezirk zur selben Zeit überhaupt ein zweites Ereignis stattfinden darf.
In der kommenden Woche wollen sich alle Beteiligten zu einem Krisengespräch treffen. Eine aussichtsreiche Lösung steht dabei wohl im Mittelpunkt: ein mobiler Zaun! Neuartig und doch stabiler als alle Zäune bisher. So könne man für Sicherheit sorgen und die Menschenmassen leichter eingliedern – und auch die beiden Veranstaltungen voneinander trennen. Dieser Vorschlag könne jedoch zu viel Geld kosten.

Der CSD hat aber noch viel mehr Probleme: durch innere Streitigkeiten und Machtkämpfe, harte Vorwürfe der Homophobie (Kastl gegen Politiker und Mitarbeiter des Bezirksamts) und Auseinandersetzungen zwischen dem Verein selbst und Teilen der am Umzug beteiligten Gemeinschaft, plant nun ein Aktionsbündnis eine eigene Route im Bezirk – abgewandt von den eigentlichen CSD-Veranstaltern. Die 30 Unterzeichner des Bündnisses betonen direkt, es ginge nicht um eine Reibung an der Familie. Doch um Vereinigung auch nicht.

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